Kino 3: Frauen an die Macht und auf die Leinwand und hinter die Kameras
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Muss man schon auch mal sagen: Wenn das Filmhaus nicht rechtzeitig das Kino 3 erfunden hätte, wir müssten nicht nur auf eine gewisse Arthouse-Grundversorgung verzichten, sondern auch auf die zum Kinojahr gehörenden Festivals. Wie zum Beispiel, alle zwei Jahre im März und so auch in diesem: Die FrauenFilmTage in Kooperation mit dem Mädchen und Frauen Fachforum – MuFFFin.
Die Auswahl an Filmen der FrauenFilmTage ist in der Tat ein bisschen kleiner als üblich, hat aber dafür umso mehr gesellschaftliche Relevanz und Sprengkraft in sich. Vier Filme mit feministischem Hintergrund, über Frauen in außergewöhnlichen Lebens- und Arbeitssituationen, über kämpferische Frauen, die Veränderungen erzwingen zeigt das Kino 3 vom 04. bis 10.03. Und zwar streaming-mäßig rund um die Uhr. Es ist Frauenmonat, Leute. Wer nur in diesem Monat Filmhaus-Freund*in werden möchte, kann das befristete Freundinnen-Abo abschließen und zahlt dann nur 10 (erm. 5) Euro statt 25 (13).
Zum Programm:
Angst hab ich keine – Regina Kiwanuka
Die Münchner Künstlerin Veronika Dimke hat zwei Jahre lang die Politikerin und Menschenrechtsaktivistin Regina Kiwanuka begleitet. Kiwanuka setzt sich von Nürnberg aus seit Jahren einerseits für eine Demokratisierung in Uganda, andererseits für eine menschlichere Asylpolitik in Deutschland ein. Ihr Vater war der erste demokratische Premierminister Ugandas und wurd ermordet, sie selbst als Terroristin verfolgt. In Dimkes Portrait spricht Kiwanuka über diese biographischen Erfahrungen genauso wie über die permanente Unsicherheit eines Lebens in “Duldung.”
07.03.: 18 Uhr Begrüßung in Zoom, 18.10 gemeinsames Filmschauen, im Anschluss Gespräch mit Regina Kiwanuka.
Die Dohnal – Frauenministerin/Feministin/Visionärin
Johanna Dohnal gilt als eine der Wegbereiterinnen für Frauen in der Europäischen Politik. Ab 1972 bekleidete sie Posten in der Parteizentrale der SPÖ, ab ‘79 war sie Staatssekretärin für Frauenfragen und bis 1990 Bundesministerin für Frauenfragen. In dieser Zeit hat Johanna Dohnal zahlreiche wichtige initiativen auf den Weg gebracht hat, von der strafrechtlichen Verfolgung von Vergewaltigung in der Ehe, der Gründung des ersten Frauenhauses bis zur Anrechungen von Kinderzeiten in der Pension. Die Filmemacherin Sabine Derflinger zeigt ihre Kämpfe, ihre Siege, auch ihr Scheitern und trifft Weggefährtinnen der Dohnal genauso wie aktuelle Aktivistinnen.
Achtung: Die Dohnal feiert im Rahmen der FrauenFilmTagew exklusive Vorpremiere. Er wird daher ab 04.03. 18 Uhr und nur für 24 Stunden online verfügbar sein.
Gott existiert, ihr Name ist Petrunya
Die Regisseurin Teona Strugar Mitevska nimmt uns mit dieser beißenden Satire mit nach Nordmazedonien. Hier treffen wir auf die 31-jährige Petrunya, die sich ungefragt einem kirchlichen Ritual anschließt, das eigentlich den Männern vorbehalten ist. Sie gewinnt und muss sich anschließend eines Männermobs erwehren. Der Regisseurin geht es nicht nur darum, eine starke Frauenfigur zu zeigen, sondern auch zu offenbaren, wie Religionen noch immer die absurdesten Regeln aufrecht erhalten – die sich nicht selten gegen Frauen richten.
09.03.: 19 Uhr Begrüßung in Zoom, ab 19.15 gemeinsames Filmschauen, im Anschluss Filmgespräch mit Annelie Matthiesen, Projektkoordinatorin der FrauenFilmTage
Wir kämpfen für jede einzelne Frau – Das Internationale Frauencafé
Seit fast zehn Jahren kümmern sich die Beraterinnen vom Internationalen Frauencafé in Nürnberg um die Belange geflüchteter Frauen und deren Kinder. Jede Woche kommen über 100 Besucherinnen zum offenen Treff. Die Medienwerkstatt zeigt eine Einrichtung, die lange Zeit bundesweit einzigartig war. Dabei wird auch deutlich, warum sie so wichtig ist: Frauen, die vor Krieg, Verfolgung, Armut geflüchtet sind, sind in deutschen Sammelunterkünften häufig weiterhin Stress und Gewalt ausgesetzt. Und werden von Jahre andauernden Asylverfahren zermürbt.
06.03.: 18 Uhr Begrüßung in Zoom, ab 18.15 gemeinsames Filmschauen. Im anschluss Filmgespräch mit Farzaneh Ezati vom Internationalen Frauencafé.
Die FrauenFilmTage im Filmhaus
Königstr. 93, Nürnberg
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