Kofferfabrik: Die Kündigung traf uns wie ein Blitz

DIENSTAG, 2. MäRZ 2021, KOFFERFABRIK, FüRTH

#Fürth, #Interview, #Kofferfabrik, #Kündigung, #Lauer Immobilien, #Udo Martin

So schnell wird ein Beitrag überholt. Die Lauer Immobilien GmbH spricht von "meschlichem Versagen" und einer "Verwechslung", eine Kündigung der Kofferfabrik sei momentan zumindest gar nicht vorgesehen. Am Wochenende hatte sich das wohl noch anders angehört. Alles nachlesen bei den Kolleg*innen der Fürther Nachrichten.


Die Nachricht war für alle ein Schock, denen etwas an einer lebendigen, bunten Kulturszene unserer Region liegt. Die Fürther Kofferfabrik, Ort für Konzerte, Kunst, Theater, Slams, Literatur, hat die Kündigung erhalten. In sechs Monaten, also zum 30. September, sollen Udo Martin und Team verschwunden sein. Wenn es nach dem Besitzer des Geländes der Lauer Immobilien GmbH geht. Die Firma strukturiert besonders gerne alte Fabrikgebäude zu Lofts um. Das könnte auch der Koffer drohen. Die Stadt Fürth ist alarmiert und hinter den Kulissen rauchen die Köpfe, wie die Kofferfabrik doch noch gerettet werden kann.

Anruf bei Chef Udo Martin.

CURT: Udo, wie geht’s ist wahrscheinlich gerade eine blöde Frage, oder?
UDO MARTIN: (lacht) Nein, die Frage wird mir gerade häufig gestellt. Ich bin ein Mensch, der sich sagt: Ob mir jetzt gekündigt wurde oder nicht, das bleibt so oder so bestehen, ob es mir persönlich nun schlecht geht oder gut. Das heißt, mir geht es nicht eigentlich schlecht, aber die Situation ist natürlich nicht schön.
 
Diese Kündigung kam die tatsächlich komplett unerwartet?
Es war vollkommen aus dem Nichts, das kam von keine Ahnung woher und hat uns getroffen wie ein Blitz. Es gab keine Auseinandersetzung im Vorfeld.
 
Und weißt du mittlerweile etwas über die Gründe?
Bei der Kündigung eines Gewerbevertrags muss man erstmal keinen Grund angeben. Ich kann mir vorstellen, dass Lauer das Gelände verwerten und zum Beispiel Lofts daraus machen will. Aber auch das ist eine widersprüchliche Sache, weil nur uns gekündigt worden ist, nicht allen Mietern auf dem Gelände. Es gibt Ungereimtheiten, aber das ist gerade Gegenstand der Gespräche. Ich hab schon ein rotes Ohr vom Telefonieren.
 
Mit wem finden denn jetzt Gespräche statt?
Wir sind in Gesprächen mit der Stadt, mit Lauer, mit allen Fraktionen im Stadtrat. Da laufen ganz viele Sachen im Hintergrund und wir sind am Machen. Ergebnisse gibt es im Moment noch nicht, vielleicht Ende dieser, Anfang kommender Woche. Ich kann noch nichts Konkretes sagen, aber ich habe die Hoffnung, dass es weitergeht.
 
Du meinst, dass es an einem anderen Ort weitergeht?
Es gibt kein anderes Gelände. Du kannst die Koffer nicht umtopfen, die ist in der Langen Straße 81. Ich bin Fürther, ich kenne zwar nicht jedes Haus, aber wenn es ein Gelände gäbe, das adäquat wäre, würde ich es kennen. Es ist die letzte große Gewerbeimmobilie im Stadtgebiet. Nein, die Kofferfabrik kann nur an diesem Ort weiter bestehen.
 
Wie erlebst du die Unterstützung aus der Politik momentan?

Alle Fraktionen bis auf den braunen Sumpf haben Dinglichkeitsanträge eingebracht. Das Sozialreferat und der Oberbürgermeister setzen sich ein. Ich bekomme viel Unterstützung, ohne die würde es auch nicht gehen.  
 
Und wie gestaltet sich die Kommunikation mit der Firma Lauer momentan?
Die Kommunikation mit Lauer würde ich als kryptisch bezeichnen. Man redet miteinander, aber wenn du den Hörer aufgelegt hast, fragst du dich, was ist jetzt eigentlich rüber gekommen? Aber auch in diesen Gesprächen gibt es durchaus positive Untertöne.


Der curt würde gerne auch die Seite der Lauer GmbH darstellen. Eine Anfrage blieb bislang unbeantwortet. Falls sich in der Sache etwas Neues tut, lest ihr es hier.

Kofferfabrik
Lange Str. 81, Fürth

Ein ausführliches Gespräch mit Udo Martin zum Anhören gibts auch bei Radio Z.

Und die Fürther Nachrichten schauen regelmäßig auf die akuetellen Entwicklungen in Sachen Koffer.

Und mittlerweile gibt es auch eine Petition für den erhalt der Kofferfabrik bei change.org.




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Am 27. September spielen Gymmick und die Erben in der Kofferfabrik.



Wer tiefer in dieser faszinierende Bandgeschichte von Ton Steine Scherben eintauchen möchte, dem sei im übrigen dieser Podcast sehr empfohlen: Musik ist eine Waffe.  >>
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NÜ/FÜ/ER. SOMMERPAUSE AM STAATSTHEATER:  
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Der Sommer hat dieses Jahr mit viel Verspätung endlich auch 's Frankenland besonnt und das Staatstheater Nürnberg in die wohlverdiente Sommerpause begleitet. Wer nun allerdings nur Faulenzen und Ruhe vermuten mag, der irrt sich gewaltig. Statt Stillstand läuft hinter den Kulissen des ehrwürdigen Hauses nämlich bereits alles auf Hochtouren, um die kommende Spielzeit vorzubereiten. Der September verspricht heiß zu werden, wenn nicht wegen spätsommerlicher Temperaturen, dann zumindest auf dem Bühnenparkett.

Gleich zu Beginn der neuen Saison, am 15. September, können sich Fans der Johann-Strauß-Operette DIE FLEDERMAUS nämlich über deren Wiederaufnahme in den Spielplan freuen. Auch das Schauspiel MARIA vom englischen Sozialdramatiker Simon Stephens findet erneut ins Programmheft. Ein zeitgenössisches Stück über Zartheit, Selbstbestimmung und Frausein im 21. Jahrhundert mit eigens kreierten Kompositionen von Schauspielmusikerin Vera Mohrs. Erstmals wieder aufgeführt am 20. September. 

So richtig begrüßt und gefeiert wird der Spielzeitbeginn 24/25 dann allerdings tags darauf, wenn das THEATERFEST am 22. September mit kunterbuntem Familienprogramm und Blicken hinter die Kulissen ins – und vor allem auch vor das Theater lockt! Staatsintendant Prof. Jens-Daniel Herzog gibt sich gemeinsam mit dem Opernchor die Ehre, um die Saison ab 13 Uhr am Richard-Wagner-Platz feierlich zu besingen. Am Vorplatz dürfen obendrein gemeinsam mit professionellen Bühnenmaler:innen überformatige Bilder gestaltet werden, während das Instrumentenkarussell der Staatsphilharmonie Nürnberg zum Ausprobieren und Mitmachen lädt. Überdies gibt es meisterlich begleitetes Ballett-Training, eine offene Chorprobe mit Chordirektor Tarmo Vaask, Kostümversteigerungen sowie zahlreiche weitere Mitmachaktionen. Das wohl größte Highlight aber liefert die abendliche Spielzeitvorschau, die mit Roxy Rued und den Spartenleiter:innen Ausschnitte aus dem künftigen Programm verrät. Mehr Infos zum gesamten Feierspektakel sind freilich auch auf der Website des Staatstheaters zu finden. 

Wie bereits vor der Sommerpause prognostiziert: Die Künste ruhen nur kurz und die Spielzeitvorschau 24/25 gibt schon jetzt das Fulminante preis: Knapp 30 Premieren, mehr als 60 Konzerte und diverse Kultproduktionen aus einem facettenreichen Repertoire sind zur kommenden Saison in Bayerns größtem Mehrspartenhaus geboten. Versüßen wir uns also doch die Wartezeit schon mal mit ein paar Klicks durchs digitale Theater-Line-up und sichern uns die besten Plätze. Die Vorfreude ist riesig!   >>
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