KommVorZone: mehr Grün, sicherer Fahrradfahren, gemeinschaftlich tanzen
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Die KommVorZone ist curt-Leser*innen längst kein böhmisches Dorf mehr, haben wir dieses partizipative Südstadt-(Kultur-)
Pimping schließlich von Anfang an mit begleitet. Den Organisator*innen des KUF geht es nach wie vor darum, einen regelmäßigen Austausch mit Bewohner*innen der Südstadt am Leben zu erhalten – um Wünsche, Anregungen, Ideen zu sammeln, die am Ende wiederum allen zugutekommen. Bis Sommer soll ein temporärer Ort für Kultur von allen für alle entstehen.
Seit Oktober fanden zum einen regelmäßige Wissens-Werkstätten und zum anderen offene Programmtreffen statt, zunächst im Südpunkt, dann online. Im Rahmen dieses Austausches wurde bereits klar, welche Wünsche bei vielen Menschen im Viertel ganz oben stehen: ein Open Space als gemeinsames Wohnzimmer unter freiem Himmel, mehr und belebtere Grünflächen, mehr Wissensaustausch und Möglichkeiten der gemeinsamen Gestaltung. Wir haben und bei einigen Teilnehmer*innen umgehört.
Daniela Rutenkolk arbeitet seit über zehn Jahren künstlerisch mit Kindern und Jugendlichen in der Südstadt, wo sie auch ihr Atelier hat. Sie findet, die Südstadt könnte ruhig noch ein bisschen mutiger und selbstbewusster auftreten: „Wir haben hier tolle Künstler*innen, mittlerweile auch schöne Cafés und schöne Plätze mit Wochenmärkten.“ Daniela erfreut sich an Biergärten, dem Z-Bau, dem Café Frau Elster, der kulturellen Vielfalt des Stadtteils, wünscht sich aber mehr Grün und mehr freie Flächen für Urban Gardening. „Außerdem möchte ich mich als Fahrradfahrerin sicherer in der Südstadt bewegen können.“
Tim Auzinger, Student, bewegt sich im Bereich Medienproduktion und Medienkunst und wohnt seit zwei Jahren in der Südstadt. Er genießt den Aufseßplatz und das Essen in der Südstadt und glaubt an das Potenzial des neuen Nelson-Mandela-Platzes, zu einem sommerlichen Wohnzimmer zu werden. Zur KommVorZone kam er zufällig, wie er sagt: „Ich bin generell an solchen Projekten interessiert und auf der Straße angesprochen worden – es war klar, dass ich dabei bin.“ Besonders reizvoll findet er, in diesem Rahmen mit Menschen aller Altersgruppen zusammenzuarbeiten.
Lena Marie Oelbracht ist hier noch recht neu und seit einem halben Jahr Südstadt-Bewohnerin. Sie genießt Sonne und/oder Schnee am Dutzendteich oder im Hummelsteiner Park. „Ich bin gerne im Grünen und mit dem Fahrrad unterwegs – aber von beidem, Grünflächen und sichere Fahrradwege, würde ich mir für die Südstadt mehr wünschen.“ Als neu Hinzugezogene stand Lena Marie vor der Herausforderung, in Coronazeiten in Kontakt zur Nachbarschaft zu treten, was durch die KommVorZone glücklicherweise trotzdem möglich wurde.
Kathrin Seifert kommt aus Nürnberg, war dann fürs Studium und erste Jobs lange weg und lebt nun seit gut eineinhalb Jahren in der Südstadt. Sie arbeitet in der Personalentwicklung und engagiert sich ehrenamtlich im Experiment e.V. für interkulturelle Begegnungen. Kathrin und ihre Familie schätzen die Buntheit und den Trubel der Südstadt, den Annapark, den kleinen Buchladen am Kopernikusplatz, das Casablanca-Kino und die vielen spannenden Restaurants. „Wir wünschen uns mehr Grün und weniger Müll, der auf Straßen und Plätzen rumliegt. Und viel, viel weniger Autos – dafür mehr Platz für Fußgängerinnen und Fußgänger und Fahrräder.“ Von der KommVorZone erhofft sie sich zum einen, ihr Herzensthema Erwachsenenbildung mit in die Programmatik einarbeiten zu können und vielleicht sogar, dass ihr spezieller Traum sich erfüllen könnte: ein kleines Café für den Annapark.
Auch Salome Kehlenbach nennt sichere Fahrradwege als einen der wichtigsten Punkte, wenn es darum geht, die Südstadt besser zu machen. Und: mehr sogenannte Selfmade-Cafés. „Von der KommVorZone bin ich sehr angetan“, sagte sie, „da es ein Bestreben nach Vernetzung und kreativen Impulsen ausdrückt. Meine Hoffnung ist, durch diese Community-Art neue Begegnungen unter Südstädter*innen zu ermöglichen.“
Eleonora Allerdings lebt schon seit acht Jahren in der Südtstadt und schwärmt vom so oft geschmähten Aufseßplatz, der sich im Sommer mit Menschen füllt, die ihn alle auf ihre Art zu nutzen wissen. Allerdings: „Es fehlen Bäume und es gibt eindeutig zu viele Parkplätze und Autos. Und der Hummelsteiner Park sollte im Winter längere Öffnungszeiten haben!“ Die Parkplätze, findet sie, könnte man großteils durch Bäume mit Tischchen drunter ersetzen. „Dann könnte man da im Sommer schön schattig sitzen und mit Freunden frühstücken.“
Beide, Salome und Eleonora, gehören zur Gruppe tanzn, die sich als Teil der KommVorZone begreift. Was tanzn sich in der Südstadt wünscht, ist klar: Community-Dance-Events. „Community-Dance” heißt: zusammen tanzen, mit allen Altersstufen und allen Körpern, ohne Einschränkungen!“ Dieser offene, partizipative Raum ermöglicht kreativen Ausdruck, neue Körpererfahrungen und natürlich: interkulturelle und intergenerationelle Begegnungen.
Julia und Edgard leben seit zehn Jahren in der Südstadt und haben beobachtet, dass ihr Stadtteil sowohl in Sachen Kulturarbeit als auch in Sachen allgemeine „Aufhübschung“ zu kurz zu kommen scheint. Ihr Jahreshighlight ist das internationale Südtstadtfest: „Genial war auch das kleine Straßenfest am Kopernikusplatz, das das Casablanca-Kino 2019 veranstaltet hat. Solche Feste sind urbanes Leben von seiner schönsten Seite.“ Auch sie wünschen sich von der KommVorZone eine gewisse Aufwertung des Annaparks, zum Beispiel mit Hilfe einer kleinen, mobilen Kulturbühne.
Viola Karaalioglu ist eine Hälfe des Kunst-Design-Duos Hadihopsasa, beschäftigt sich mit analogen wie digitalen Medien und Storytelling. Sie rückt das Projekt in einen weiteren gesellschaftlichen Kontext: „Für eine offene und demokratische Gesellschaft müssen Räume geschaffen werden, in denen alle ihre Träume und Visionen aussprechen können, sodass sie in der Realität weiterschallen, die Mauern zittern und sich zu Freiräume entwickeln können.“ Genau diese Möglichkeit sieht sie in der KommvorZone verwirklicht.
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KommVorZone
Ein Projekt aus dem Amt für Kultur und Freizeit
im südpunkt, Pillenreuther Straße 147, Nürnberg
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