Neu im kino3 @ Filmhaus
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Kino 3, wir berichteten, ist das digitale Angebot des Nürnberger Filmhauses. Cineasten, denen das geschmackvolle Filmhaus-Programm fehlt, finden hier immer eine sauber kuratierte Auswahl, die nicht mit Zeug überfrachtet, sondern gezielt anbietet: Klassiker, Raritäten, sehenswerte Neuerscheinungen. Immer donnerstags wechselt das Programm im kino 3, heißt, manche Filme fliegen raus, blöd, wenn man sie verpasst hat, neue kommen hinzu: cool. curt schaut drauf.
Aber nicht nur wir, auch der Matthias Egersdörfer:
Eine Neuerscheinung in der Woche ab 14.01.:
Liebe nach Fahrplan
Ostre sledované vlaky von Jiří Menzel, 1966
Wann habt ihr zuletzt ein oscarprämiertes Meisterwerk aus der sozialistischen Tschechoslowakei gesehen? Eben. Genau deshalb sind das Filmhaus und das kino 3 so wertvoll. In Jiří Menzels in Prag produzierter, am Bahnhof von Loděnice gedrehter Komödie geht es um den jungen Hrma, der als Bahnamtswärter arbeitet. Wir befinden uns im deutsch besetzten Böhmen während des Zweiten Weltkriegs. Hrma hat vor allem ein Problem: Er will seine Jungfräulichkeit verlieren, aber er kann nicht mit den Frauen. Hinter dieser harmlos klingenden, heiteren Story verbirgt sich ein politisch-subversives Thema. Denn Hrma lernt nicht nur die Schönheit der Liebe, sondern auch die des Widerstands gegen die Nazis kennen. Der Film basiert auf der Erzählung Reise nach Sondervorschrift, Zuglauf überwacht von Bohumil Hrabal. Liebe nach Fahrplan wurde 1968 mit dem Oscar für den besten ausländischen Film ausgezeichnet.
Wir sehen außerdem weiterhin:
Einen psychedelisch angehauchten Dokumentarfilm über die Verästelungen, die vom Pilzhandel in Rumänien ausgehen: Olanda (2019)
Ein französisches Traumpaar mit tragischem Background: Ein Mann und eine Frau (1966)
Eine behutsam entfaltete Studie über die Auflösung einer japanischen Familie: Die Reise nach Tokio (1953); Achtung letzte Woche!
Eine bildgewaltig animierte Reise eines kleinen Jungen auf der Suche nach seinem Vater: Der Junge und die Welt (2013)
Eine intensive Auseinandersetzung mit der Veränderung der Realität in einem Fischerdorf in Cornwall: Bait (2019)
Und: Die Geschichte einer Frau und ihrer bedingungslosen Liebe zu einem chinesischen Gangster: Asche ist reines Weiß (2018)
Um mitschauen zu können, braucht es bloß die Freundschafts-Karte des Filmhauses. Kostet 25 (ermäßigt 13) Euro und zwar nicht im Monat, sondern pro Jahr.
Alle Infos und die Streams hier: www.kunstkulturquartier.de/filmhaus/kino-3
Außerdem lesenswert: Mikosch Horn vom Filmhaus hat ein flammendes Plädoyer für eine fruchtbare Koexistenz von Streaming und Kino geschrieben: www.filmdienst.de/artikel/45643/kino-und-streaming-sollen-kooperieren
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