75 Jahre Nürnberger Prozesse: Der Festakt aus dem Memorium

FREITAG, 20. NOVEMBER 2020, MEMORIUM NüRNBERGER PROZESSE

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Im November 1945, vor genau 75 Jahren, begannen die Nürnberger Prozesse. Die Verhandlungen gegen 21 Nazi-Kriegsverbrecher gelten bis heute als wichtigster Bestandteil der juristischen Verfolgung von NS-Verbrechern, nicht nur, weil dabei die hochrangigsten Nazis auf die Anklagebank kamen, sondern auch weil damit der Grundstein für unser modernes Völkerreicht gelegt wurde. 

Das Memorium Nürnberger Prozesse, das gleichzeitig seinen zehnten Geburtstag begeht, hat zu diesem denkwürdigen Jahrestag einen Festakt vorbereitet, der jetzt zwar den Einschränkungen des Coronajahrs unterliegt, aber nicht abgesagt ist. Die Veranstaltung am 20.11., 19 Uhr im historischen Saal 600 ist der Öffentlichkeit nicht zugänglich, wird aber vom TV-Sender Phoenix live gestreamt. Im TV wird des Festakt am Sonntag, 22.11., ab 13 Uhr zu sehen sein.
Mit Redebeiträgen zu Gast ist neben OB Marcus König auch Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier und Ministerpräsident Markus Söder. Benjamin Ferencz, damals Chefankläger im sog. Einsatzgruppenprozess, schickt eine Grußbotschaft genauso wie Fatou Bensouda, heute Chefanklägerin am Internationalen Gerichtshof Den Haag sowie (voraussichtlich alle) Außenminister der vier alliierten Nationen.
Im Anschluss folgt ein Podiumsgespräch mit dem britischen Juristen und Völkerrechtler Philippe Sands, Angelika Nußberger, ehemalige Vizepräsidentin am Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte, und Christophe Eick, Leiter der Rechtsabteilung des Auswärtigen Amts und Völkerrechtsberater der Bundesrepublik Deutschland. Es moderiert Michaela Kolster, Programmgeschäftsführerin des TV-Senders Phoenix.
Zusätzlicher Hinweis: Coronaleugner und Verschwörungs-Dödel rufen für exakt diesen Termin zu einer Demonstration vorm Memorium auf, um eine Parallele zwischen 1933 und heute herzustellen. Das ist natürlich eine maximale Geschmacklosigkeit, weshalb das Nürnberger Bündnis Nazi-Stopp zur Gegendemo aufruft (18 Uhr, Eingang Memorium): Schluss mit dem Geschwurbel – Solidarität statt Verschwörungswahn.
 
Weitere Veranstaltungen im Zusammenhang mit dem Jahrestag: Am Donnerstag, 26.11., 19.30 Uhr, findet ein Poetry Slam statt, der sich im Weitesten mit dem Thema Gerechtigkeit auseinandersetzt. Fünf Künstlerinnen und Künstler der fränkischen Slamszene treten gegeneinander an, das ganz wird via Youtube gestreamt, der Sieger, die Siegerin mittels Online-Abstimmung ermittelt.  
Am Donnerstag, 03.12., streamt das Memorium via Zoom eine Lesung von Philippe Sands in Begleitung von Katja Riemann. Sands, selbst Völkerrechtler und Rechtswissenschaftler, erzählt in seinem neuen Buch Die Rattenlinie die Geschichte des SS-Offiziers Otto Wächter. Wächter sollte nach dem Krieg vor Gericht gestellt werden, kann sich jedoch in den Vatikan absetzen und stirbt 1949 unentdeckt. Sands beleuchtet damit eine Episode aus dem wichtigen komplex der Nichtangeklagten von Nürnberg.  

Alle Informationen zur 75-Jahr-Feier und zum Memorium auf:
75jahre-nuernberger-prozesse.de 




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MEMORIUM NüRNBERGER PROZESSE. Am 20. Juli 1944 versuchte eine Gruppe Widerstandskämpfer um Graf von Stauffenberg Adolf Hitler zu töten. Der Rest der Geschichte ist bekannt, die Widerstandskämpfer wurden hingerichtet. 1951 diffamierte Otto Ernst Remer, der als Mitglied des Wachbattailons Großdeutschland an der Niederschlagung des Umsturzversuchs beteiligt war, die Attentäter vom 20. Juli als Landesverräter. Der später unter anderem wegen des Eichmann-Prozesses berühmte Generalstaatsanwalt Fritz Bauer brachte Remer daraufhin wegen übler Nachrede und Verunglimpfung des Andenkens Verstorbener vor Gericht. Remer wurde zu einer Freiheitsstrafe verurteilt und das Gericht erkannte den Umsturzversuch als rechtmäßig an. Bauer: “Ein Unrechtsstaat, der täglich Zehntausende Morde begeht, berechtigt jedermann zur Notwehr.”

Das Memorium Nürnberger Prozesse übernimmt Von der Gedenkstätte Deutscher Widerstand von Mittwoch, 20. März, bis Sonntag, 26. Mai 2024, die Wanderausstellung „‚Verräter‘ oder ‚Helden‘? Fritz Bauer und der ‚Prozess um den 20. Juli 1944’“. Sie ist von Mittwoch bis Montag jeweils zwischen 10 und 18 Uhr im Cube 600 des Memoriums, Fürther Straße 104, zu sehen.Die Festrede zur Eröffnung am 19. März, 19 Uhr, hält Kuratorin Dr. Claudia Fröhlich, Leiterin des Lern und Erinnerungsorts Martin-Niemöller-Haus in Berlin. Sie beleuchtet verschiedene Aspekte der Ausstellung sowie die geschichtlichen Hintergründe: Warum galten die Männer des Widerstands Anfang der 1950erJahre als „Verräter“? Wie konnte Fritz Bauer nachweisen, dass sie „Helden“ waren? Und warum ist der „Prozess um den 20. Juli 1944“ auch heute noch so aktuell?

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