FK:K IV: Festival für experimentelle Klänge
#Elektro, #Experimental, #FKK Festival, #Jazz, #Kulturwerkstatt Auf AEG, #Musik
Drei Mal schon hat der Künstlerische Arbeitskreis für kulturellen Antrieb (Franz Kafka e.V.) aus Bamberg im dortigen Kesselhaus sein Festival für Avantgardemusik, Soundart und Performance veranstaltet. FK:K lockt international bekannte Feuilletonlieblinge einerseits und andererseits Musikkenner*innen aus der gesamten Metropolregion. Deshalb könnte das der oder die eine oder andere sogar schon kennen, obwohl der Weg nach Bamberg doch so weit ist. Jetzt installiert der Verein eine Zweigstelle in Nürnberg: Vom 10. bis 13. September zieht das Festival, supportet von N2025, in die Kulturwerkstatt Auf AEG.
Nachdem die dritte Ausgabe von FK:K (steht nicht für Schweinskram sondern für Franz Kafka Kesselhaus) im vergangenen Jahr auch die erfolgreichste war, sollte es in 2020 eigentlich eine Art Special geben: Schwerpunkt experimentelle Musik aus Afrika. Corona hatte auch auf diese Planung starken Zugriff, statt Afrika heißt der Schwerpunkt des Line-ups nun viel eher: krisensichere Einreise. Felix Forsbach und Jérémie Gnaedig sind in ihrer Szene mittlerweile ausreichend gut vernetzt, um trotz erschwerter Bedingungen ein Programm auf die Beine zu stellen, das den eigenen hohen Ansprüchen genügt. International ist das Festival trotzdem, was nicht zuletzt dem Umstand zu verdanken ist, dass ziemlich viele gefragte Künstler*innen mittlerweile eh in Berlin leben, von wo aus man nach Franken ungehindert einreisen darf. Mit der neuen fixen ICE-Verbindung sogar in Highspeed.
Die Bamberger Version im Kesselhaus hat wegen der Erweiterung einen spezifischen Soundart-Charakter, mit Arbeiten, die für das ehemalige Industriegebäude dort konzipiert wurden. Das Nürnberger FK:K setzt sich eher aus Konzerten zusammen, die als solche erkennbar sind. Den Anfang am Do., 11.09., macht unter anderem das Wiener Trio shrack (Schlagzeug, E-Bass, Hackbrett), das eine Tür in die österreichische Experimentallandschaft aufhackt. Contagious aus Berlin interpretieren Clubmusik neu, indem sie Elektronik mit Impro-Trompete versetzen. Stellar Banger trommeln Varianten des Noise in Anlehnung an arabische Musik und Ludwig Kœnig spielt Schlagzeug, aber: mit Lasertechnik. Am Freitag, 11.09., liegt der Fokus mit insgesamt fünf Acts auf experimenteller elektronischer Musik. Unter anderem ist Pan Daijing vor Ort, Komponistin aus China, aber eben wohnhaft in Berlin, die psyschedelische Lärmlandschaften baut, in deren stachligen Abgründen man sich leicht verfängt. Bendik Giske und Legz bringen Elektronik mit Live-Saxophon und Tanz in Einklang.
Der Samstag stellt dagegen viel eher die Bandbreite der Vorlieben der Festivalkuratoren dar: Hautzinger und Kerbaj improvisieren auf ihren Trompeten, Berrocal/Fenech/Epplay sind eine französische Jazz-Supergroup. Und der Münchner Fehler Kuti verarbeitet mit experimentellen Mitteln Rassismuserfahrung. Er kommt zusammen mit Musikern von The Notwist!
Am Sonntag schließlich lernen wir die aus Albanien stammende iso-polyphone Gesangstechnik kennen. Zunächst in einer Dokumentation des britischen Filmemachhers Dan Shutt und dann auch live mit Vlora of independence, einem siebenköpfigem Chor. Auch Loup Uberto benutzt für seine Kompositionen traditionelle Gesangsstrukturen, die er mit den Klängen aus seinem selbstgebauten Dudelsack kombiniert. Die Zeit nennt Uberto den „Popstar des präparierten Klaviers“. Bis zu 60 Menschen dürfen rein in die Kulturwerkstatt. Keine Abendkasse, nur Vorverkauf.
Das komplette Programm findet ihr hier:
www.franzkafkaverein.de
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