L´Osteria: Piazza di Hans Sachs

FREITAG, 14. AUGUST 2020, HANS-SACHS-PLATZ

#Gastronomie, #L'Osteria

Mitten in der Coronakrise fand die Soft-Eröffnung der neuesten L´Osteria in Nürnberg statt, am Hans-Sachs-Platz, einem wunderbaren Ort, der nun neu gestaltet und neu belebt wurde. Wir haben Tobias Puder befragt, den Geschäftsführer der NBG Gastronomie GmbH und Betreiber der L‘Osteria Restaurants in Nürnberg und Fürth, wie sich Gastronomieeröffnung (in diesen Zeiten) anfühlt.

CURT: Euer neuer Standort hat ein große gastronomische Historie – hier gab es auch schon viele Niederlagen. Warum glaubst du an diese Lage?
TOBIAS: Dieser Platz hat in meinen Augen ein gewisses mediterranes Flair, das so in Nürnberg kein zweites Mal zu finden ist. Wir suchen für eine L‘Osteria nicht die 1a-Lagen mit hoher Frequenz, sondern eher ruhige Plätze um die Ecke, an denen Menschen gerne verweilen und eine Auszeit vom Trubel finden. An den Abenden soll es dann ein Ort des Treffens und des Beisammenseins sein. Wir schaffen durch unsere üppig mit Orleander, Oliven oder Zitronen begrünten Terrassen und den individuell gestalteten Restaurant-Räumen eben diese Plätze.

Was passiert während des Kinderweihnachtsmarkts?
Während der Kinderweihnacht bleibt der Zugang zu unserem Haupteingang frei, so sind wir praktisch Bestandteil dieses wunderschönen Bereiches des Weihnachtsmarktes. Im Gegenzug haben wir zugesagt, dass wir keinen Glühwein ausschenken werden und auch keine Außengastronomie veranstalten. Ich denke, dass es für uns eine bezaubernde Zeit werden wird. Und auch beim Altstadtfest hoffe ich nächstes Jahr ebenfalls auf eine Vereinbarung, da wir als Altstadtgastronomie natürlich ebenso ein Teil dieses Festes sein möchten.

Wie beschreibst du den Stil des Restaurants, der ja doch ganz anders ist als z.B. in der L´Osteria in der Tullnau?
Also natürlich versuchen wir im ersten Schritt, das Gebäude und auch die Umgebung in unsere Designplanungen mit aufzunehmen. So ist auch der Tullnaupark dem Gebäude entsprechend sehr industriell gehalten. Da auch die Räumlichkeiten am Hans-Sachs-Platz durch die Länge und dem schmalen Schnitt außergewöhnlich sind und wir hier einen Innenstadtcharakter schaffen wollten, wurde das Design dem 60er-Jahre-Stil eines italienischen Kaffees bzw. Restaurants angelehnt, mit niedrigen roten Samtsofas, Messingportalen und der Bestuhlung mit Bugholzstühlen und Marmortischen. Besonders gefällt mir die stilvolle Bar mit den braunen Leder-Hochsitzbänken in den Fensterleibungen. Und dass wir auch hier wieder die offen einsehbare Küche realisieren konnten, die ja ein wichtiger Bestandteil unseres Restaurantkonzeptes ist.
Die Eröffnung war von langer Hand geplant. Dann kam Corona ...
Statisch war das aus quasi drei Gebäudeteilen bestehende Ensemble eine große Herausforderung – deswegen auch die lange Projektzeit.
Und als wir dann endlich Anfang diesen Jahres selbst mit unserem Ausbau ran durften, da kam im März der Shutdown. Für mich als Unternehmer eine sehr schwierige Situation, da wir bereits diverse Baumaßnahmen begonnen hatten. Wir haben dann einiges über den Haufen geworfen, den Rotstift angesetzt und versucht, die Investitionskosten zu senken.
Sehr schwer war durch die Krisenmaßnahmen auch die Vorlaufplanung für das Personal, sodass wir erst im Juni, also knapp einen Monat vor Eröffnung, unser Team zusammenstellen konnten. Zum Glück hatte ich schon das Management-Team um Daniel Wimmer, den General Manager, beisammen. Nur durch sie und die Unterstützung der anderen Restaurantteams aus Nürnberg und Fürth haben wir es geschafft, zum Opening eine gute und vor allem tolle Truppe zusammenzustellen.

Ihr habt eine enorme Terrasse. Ist euch die Stadt entgegengekommen?
Ich bin extrem positiv von Seiten der Stadt unterstützt worden! Das Liegenschaftsamt hat uns unkonventionell geholfen, war immer kooperativ und ein verlässlicher und proaktiver Sparringspartner. Auch das Ordnungsamtes hat unsere Eröffnung voll unterstützt. Derzeit haben wir eine formale Vereinbarung für die Terrasse. Der eigentliche Bauantrag läuft gerade durch die einzelnen Gremien.
Eure anderen Standorte konntet ihr durch das eigene Delivery durch die Krise bringen ...
Das Thema „Own Delivery“ hatte ich schon vergangenes Jahr auf dem Schirm. Delivery-Erfahrungen hatten wir bereits speziell in der Pirckheimer. Im Februar haben wir unseren eigenen Bestell-Webshop gelauncht und sind mit drei eigenen E-Bikes in der Pirckheimer an den Start gegangen. Durch Corona haben wir uns dann entschieden, das Konzept auch am Tullnaupark und in Fürth zu realisieren – erfolgreich. So mussten wir keine Kündigungen oder weitere kostenreduzierende Eingriffe durchführen. Der Hans-Sachs-Platz wird ab Mitte August ebenfalls ins Rennen gehen, sodass wir dann aus vier Restaurants ein weitreichendes Liefergebiet in Nürnberg/Fürth abdecken können.

Du wirkst jetzt sehr entspannt. Was ist dein Tipp für die Krise?
Naja, also entspannt war ich in den letzten Monaten nun auch wieder nicht ... Aber ich durfte in der letzten Zeit intensiv beim Bauen und Formen eines neuen Restaurants dabei sein und bekomme nach unserer Eröffnung auch positives Feedback, das tut natürlich gut.
Wie schränken Euch die Corona-Auflagen in der Gastronomie ein?
Wir haben ein gutes und schlüssiges Restaurant- und ein greifendes Infektionsschutzkonzept. Wir halten uns genauestens an die Verordnungen und haben in allen Restaurants unsere Sitzplatzkapazitäten um ca. 40-50% reduziert. Mund-Nasenschutzpflicht ist obligatorisch!

Die gastronomische Zukunft sieht also ganz gut aus?
Die Wahrheit wird für uns alle im Herbst und im anstehenden Winter liegen. Ich hoffe sehr, das alle Menschen auch zum Schutz unserer Gastronomielandschaft sich an die auferlegten Regelungen halten.
Dann werden wir auch nach Corona eine Zukunft haben. Der Glaube daran gibt mir vielleicht ein wenig das entspannte Auftreten.

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L`Osteria am Hans-Sachs-Platz, Nürnberg.
www.losteria.net  / www.delivery.losteria.de

 




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