KURTi im Tiergarten: Der Kulan erobert die Steppe zurück
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Die Zoos in Deutschland sind nicht nur dafür da, dass wir uns schöne große und kleine Tiere anschauen können. Sie leisten auch einen Beitrag zum Artenschutz, also dazu, dass bedrohte Arten auch in der Wildnis überleben können. Zum Beispiel, indem sie in Zoos gezüchtet und dann wieder ausgewildert werden.
So auch der Kulan, eine Wildeselart, die vor allem in Kasachstan lebt. Der Kulan steht auf der roten Liste der bedrohten Tierarten, was vor allem daran liegt, dass der Mensch Jagd auf ihn macht und dass ihm sein Lebensraum in der Steppe genommen wurde. Früher gab es ihn vom Mittelmeer bis an den Rand der Monoglei, heute bleiben ihm nur noch rund 3 Prozent seines ursprünglichen Lebensraums.
Der Nürnberger Tiergarten beteiligte sich 2017 und 2018 an einem Projekt, um die Kulane im Reservat Altyn Dala in Kasachstan anzusiedeln. In diesem Gebiet im Zentrum des Landes war der Kulan bereits ausgerottet. Um ihn zurückzubringen mussten aber keine Esel aus Nürnberg nach Kasachstan gebracht werden. Die Kulane zogen innerhalb Kasachstans um – sie waren vorher der Herde im Nationalpark Altyn Emel im Südosten des Landes entnommen worden. Beim Transport im Oktober 2017 kam der größte Hubschrauber der Welt zum Einsatz, neun Tiere flogen damit 1.300 Kilometer weit.
Indem sie die Tiere in ihre alte Heimat zurückbringen, möchten die Tierschützer erreichen, dass sich die Population wieder über ganz Zentralasien ausbreitet. Wenn die einzelnen Herden nicht mehr isoliert voneinander leben würden, wären die Kulane insgesamt auch weniger stark bedroht. Nach einer Eingewöhnungszeit verließen die Neuankömmlinge im Frühjahr 2018 ihr Gehege in Altyn Dala. In den kommenden Jahren sollen weitere Tiere umgesiedelt werden, um die Population zu stabilisieren. Die Tiere in Altyn Emel werden somit zur Gründerpopulation für die anderen Gebiete.
Der Nürnberger Tiergarten hat viel Erfahrung im Umgang mit den Kulanen und konnte die Fachleute vor Ort deshalb mit Expertenwissen unterstützen. Ein kasachischer Koordinator des Projekts wurde in Nürnberg geschult und konnte sich mit Tierärzten und Pflegern austauschen, die schon seit Jahren mit den Halbeseln (so ist‘s ganz richtig) arbeiten. Der Verein Tiergartenfreunde finanzierte GPS-Halsbänder, mit denen man verfolgen kann, wo sich die Kulane bewegen. Manche der Halsbänder sind sogar mit Kameras ausgestattet. Die Bilder, die ihr seht, haben die Kulane sozusagen selbst geschossen.
Im Nürnberger Tiergarten könnt ihr die Esel auch besuchen, sie leben dort friedlich mit drei Kamelen zusammen. Die Kulan-Herde im Zoo pflanzt sich untereinander fort und bildet so eine Reserve im Sinne der Erhaltungszucht. Wenn der Bestand in der Wildnis wieder zurückgeht, könnten auch Nürnberger Kulane ausgesiedelt werden. Zum Artenschutz gehört aber auch, dass der Nürnberger Tiergarten Forschungsprojekte durchführt, um mehr über die Tiere in ihrem Lebensraum zu erfahren.
Besonders schöne Nachrichten gab es bei uns im Mai: Die Kulan-Stute Lea brachte ein kleines Fohlen zur Welt. Das freute auch die neugierigen Kamel-Mitbewohnerinnen: sie haben das Halbesel-Baby schnell als neues Mitglied der Gruppe akzeptiert.
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www.tiergarten.nuernberg.de
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, Stichwort: “Tierfamilie”
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Fotos: Projekt NINA (Norwegian Institute for Nature Research)
www.nina.no
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