Großer Abstand, große Leinwand, großes Kino: Sommernachtfilmfestival
#Kino, #Openair, #Sommernachtfilmfestival
Was das Team rund um Ute Schreiner in den vergangenen Wochen geleistet hat, kann man sich vielleicht ansatzweise vorstellen. Ein ganzes Filmfestival, das ja eh nur im Sommer stattfinden kann, gerät in Gefahr und muss dann Stück für Stück wieder aufgebaut werden – unter komplett neuen Vorzeichen. Wenn man heute auf die Homepage des SommerNachtFilmFestival schaut, denkt man: Holla, das ist mehr als ein Kompromiss. Das ist einiges! Das Programm läuft bis zum 29.08.
An sieben Spielorten zieht das Festival seine Leinwände hoch, um für euch in lauen Sommernächten neue Blockbuster, indiemäßige Programmkinohighlights, spektakuläre Klassiker, eben Kino im besten Sinne zu zeigen. Das sind: In Nürnberg die Kulturwerkstatt Auf AEG, die sich als Spielort der Mittelme(hr)tage bewährt hat und deshalb eine Verlängerung bekommt. Der Marienbergpark, der sich wegen Weitläufigkeit wunderbar eignet. Die Katharinenruine, zwischen deren alten Mauern jeder Film eine ganz neue, andere Wirkung entfaltet. Und der Tiergarten, in dem Filme mit tierischem Bezug gezeigt werden, deren Soundtrack dann vom Geschrei der echten Tiere in der Nacht erweitert wird (hoffentlich, sag ich mal). Hinzu kommt die Bleiche in Erlangen, der Fürther Stadtpark und das Alte Deutsche Gymnasium in Schwabach. Jeder Spielort hat so ein bisschen sein eigenes Programm, seine eigenen Vorzüge, seinen eigenen Reiz. Echte Kinofans machen den Sommernachtfilmfestival-Marathon und sehen an jedem Open-Air-Ort mindestens einen Film.
Das Programm bietet die Möglichkeit sämtliche Must-sees der Kinojahre 2019 und 2020 nachzuholen, sei es Jojo Rabbit, Joker, Knives Out, Parasite oder Little Women, um mal die unbedingt sehenswerten Kritikerlieblinge zu nennen, die beim Festival natürlich an mehreren Spielorten vertreten sind. Spannend ist, was das Team sich zudem noch alles an Special-Schmankerln einfallen lässt. In der Katharinenruine läuft am 09.08. beispielsweise Der Kameramann, ein Stummfilm mit Buster Keaton, live begleitet von Hildegard Pohl (Klavier) und Yogo Pausch (Schlagwerk). Im Marienbergpark ist am 19.08. gleich ein ganzes Festival zu Gast, das B.O.F.F. (Bayerisches Outdoor Film Festival) zeigt eine Auswahl auf Film gebannter Extremerfahrung, von Menschen, die mit Ski Gleitschirm fliegen und so Sachen.
Andis Cineastentipp aus der Curtredaktion
Stand By Me – Das Geheimnis eines Sommers. 19.08. / Katharinenruine. Ein Klassiker nach Stephen King, den man mittlerweile, Dank Stranger Things etc., mit ganz anderen Augen sieht: Vier halbwüchsige Freunde haben einen endlosen Sommer vor sich und machen sich, statt am See zu liegen, lieber auf die Suche nach einer Leiche. Es ist 1960 aber aus der 80er-Jahre-Perspektive, es sieht alles wunderschön aus, es ist Coming-of-Age in Perfektion. Und dann auch noch in der Ruine: Kriegt man direkt so Gänsehaut im Nacken wenn man nur dran denkt.
Das ganze Programm und Tickets wie üblich auf:
www.sommernachtfilmfestival.de
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