LESEN! light: Das Literaturfestival Corona-Edition

25. JUNI 2020 - 5. JULI 2020, FüRTH

#Festival, #Fürth, #Lesen!, #Literatur

Zehn Tage lang bestimmt die Literatur das Stadtgeschehen Fürths: namhafte Autor*innen kommen, Menschen fläzen lesend im Grünen, offene Bücherregale werten das Stadtbild auf, Podiumsdiskussionen, literarische Stadtführungen, Schreibwettbewerbe, Kinderprogramm … Das ist LESEN! wie man es kennt. In diesem Jahr ist das anders, aber nicht tutto completto anders, sondern nur etwas reduziert.

Nach reiflicher Überlegung hat die Stadt Fürth entschieden: LESEN! findet statt, vom 25. Juni bis 05. Juli. Und zwar nicht bloß digital und im Stream, sondern in der echten Welt und mit echter Begegnung mit Schreibenden. Natürlich geht Corona auch an Fürth nicht vorbei, das heißt, das Literaturfestival findet in einer Light-Version statt, mit einem ausgeklügelten Schutz- und Hygienekonzept. Das Rahmenprogramm wurde weitestgehend gestrichen, der Fokus liegt auf den Lesungen im Hof des Kulturforums.

Frank Goosen eröffnet den Reigen am Donnerstag, 25. Juni. Goosen ist 1966 in Bochum geboren – kurz danach hören die Beatles auf, live zu spielen. Zufall? Kann gar nicht sein, findet Goosen. In seinem Buch über die Beatles, das in der Kiwi-Musikbibliothek erschienen ist, spürt er seiner ganz persönlichen Obsession für Lennon, McCartney und co. nach und erzählt in dem Zuge auch seine Kindheit im Ruhrgebiet. 20 Uhr, Kulturforum.
Am Samstag darauf, 27. Juni, gibt’s Kohle. Und zwar für die Gewinnerinnen des alljährlichen Antho? – Logisch! Literaturpreises. Die Jury, bestehend aus Pauline Füg (Autorin), Immanuel Reinschlüssel und Robert Segel (Die Schaffenskrise) und Matthias Boll (Kulturredaktion Fürther Nachrichten) hat Verena Liebers, Manuela Biebrach und Barbara Rieger eingeladen, die um 18 Uhr im Kulturforum ausgezeichnet werden.

Pauline Füg treffen wir dann wieder, wenn sie am Mittwoch, 01. Juli, die Lesung von Olivia Wenzel moderiert, deren Roman 1000 Serpentinen Angst in diesem Frühjahr auf Aufsehen sorgte. Wenzel ist als Theaterautorin an den wichtigsten Bühnen Deutschlands gespielt worden. Ihr Roman liefert einen Einblick ins das Leben einer jungen Frau in Deutschland, die wegen ihrer schwarzen Hautfarbe auffällt, erzählt von Begegnungen mit Neonazis genauso wie von der Geschichte ihrer Mutter, einer Punkerin in der DDR. 20 Uhr, Kulturforum.
Der nächste Debütant folgt gleich am Folgetag, Donnerstag, 02. Juli. Marius Goldhorn seinen Roman-Helden Arnold vor: Der Mitte-20-Typ reist von Berlin nach Athen, denkt an seine Liebe, streift Smartphone-glotzend durch Paris und verfolgt die Schreckensnachrichten seiner Zeit. Park, so heißt das Buch, illustriert wie wehrlos der Einzelne ist, der zwischen virtueller und digitaler Welt nicht wirklich weiß, wo er hingehört. 20 Uhr, Kulturforum.

Am Samstag darauf, 04. Juli kommt eine verlorengegangene Lokalmatadorin zurück nach Fürth. Lara Ermer präsentiert einen Querschnitt ihres Schaffens von Poetry Slams bis Kurzgeschichten, immer gewohnt ausdrucksstark vorgetragen und gesellschaftlich relevant. 15.45 Uhr, Kulturforum.
Sämtliche Lesungen findet ihr HIER.

Damit nicht genug. Auch LESEN! light wirkt, wenn auch vorsichtig, über das Kulturforum hinaus in die Stadt Fürth hinein. Am 25. Juni laden beispielsweise Cordelia Schuster und Simone Wiech in den Interkulturellen Garten an der Uferpromenade. Schuster erzählt Märchen und selbsterfundene Geschichten und wahre Begebenheiten, Wiech begleitet sie dabei auf dem Akkordeon. Interkultureller Garten, Weiherstr. 5, 19 Uhr.
Die Literaturtour begibt sich am Sonntag, 28. Juni und Mittwoch, 01. Juli auf die Spuren von Autorinnen und Autoren, die in Fürth lebten oder in ihren Texten zu Glanz verhalfen. Die Führung besucht u.a. das Wohnhaus des wohl bekanntesten Fürther Autoren, Jakob Wassermann. Anmeldung in dem Fall dringend erforderlich, Tickets gibts in der Tourist-Information.
Sämtliche sonstige Veranstaltungen findet ihr HIER.

Wer nicht nur etablierte Kulturschaffende sehen, sondern sich auch einen Eindruck von der literarischen Zukunft des Landes machen will, kommt zudem am Freitag, 03. Juli, 20 Uhr, zum Kulturforum. Beim U20 Poetry Slam messen sich die besten jüngsten mit ihren Texten und setzen sich dem Verdikt des Publikums aus. 

News rund ums Festival und anregende Appetithappen auf: www.facebook.com/lesenfuerth
Alle Termine und Infos auf: www.fuerth.de/lesen





 




Twitter Facebook Google

#Festival, #Fürth, #Lesen!, #Literatur

Vielleicht auch interessant...

MAGAZIN  07.07.-09.07.2023
KATHARINENRUINE. Die Schreibenden, und curt fühlt sich ausdrücklich mitgemeint, haben in Nürnberg im Sommer einen besonderen Platz in der Stadt. Ein Wochenende lang gehört der Literatur, den Literaturschaffenden, den Literaturfans die Katharinenruine und das Drumherum. Die texttage mit textualienmarkt holen große Namen in die Stadt und präsentieren gleichzeitig die gesamte Bandbreite der regionalen Szene. Wie genau das alles von statten geht, wissen die Organisatorinnen Kathleen Röber und Grazyna Wanat.  >>
MAGAZIN  28.08.2024
NüRNBERG. STEPHANIE MEHNERT: DAS FLIMMERN KLEINER LICHTER
In Nürnbergs Leseszene schon lange keine Unbekannte mehr, dürfen sich Stephanie Mehnerts feinfühlige Gedankenströme nun endlich auch in heimischen Bücherregalen einnisten. Mit ihrem Debütroman „Das Flimmern kleiner Lichter“ entführt die Wahlnürnbergerin in eine Welt, die das Dunkel des Lebens weder romantisiert noch ausklammert – und dabei kraftvoll stets das Licht hochhält: Ronja, Pflegehilfskraft in St. Pauli, wohnt in einer Datsche am Elbstrand. Traumatische Erfahrungen holen Ronja immer wieder ein und ihr Leben gerät letztlich aus den Fugen, als sie ihre zwangseingewiesene Lieblingspatientin aus der Klinik entführt, um deren Suizid zu verhindern. Alte Wunden brechen auf. Doch unerwarteten Rückhalt findet Ronja in einer Familie, von deren Existenz sie noch gar nichts ahnte. Ein Gesellschaftsroman über Identitätssuche, Hoffnung und Zwischenmenschlichkeit. Dabei so melancholisch schön, dass es auf jeden Fall entsteht: das zuversichtliche, gute Gefühl. 
---
Ulrike Helmer Verlag, 144 Seiten, 20 Euro  // www.ulrike-helmer-verlag.de

INGRID ARTUS & NADJA BENNEWITZ: WIR KOMMEN AUS DEM KAMPF HERAUS
Das politische Leben und Wirken der Nürnberger Antifaschistin Berta Backof erzählen und beleuchten die Erlanger Professorin für Soziologie Prof. Dr. Ingrid Artus und die Historikerin Nadja Bennewitz in ihrem neuen gemeinsamen Buch „Wir kommen aus dem Kampf heraus“. Mit 17 lässt sich Berta Backof gegen den Willen ihrer Mutter einen Bubikopf schneiden. Ihre Mitgliedschaft in der Sozialistischen Arbeiterjugend verstärkt den Gegenwind, doch es bestärkt auch ihre Politisierung in der Weimarer Republik. Sie protestiert gegen die Aufrüstung der deutschen Marine und tritt der Sozialistischen Arbeiterpartei (SAP) bei. Nach der Machtergreifung der Nazis geht sie in den Untergrund und wird als KPD-Mitglied schließlich Teil des Widerstands. Ein literarisches Porträt über eine fränkische Frau, deren Leben ein Schlaglicht auf die hiesige antifaschistische Arbeiter:innengeschichte von den 1920er-Jahren bis in die Nachkriegszeit wirft. 
---
PapyRossa Verlag, 180 Seiten, 18 Euro  // www.papyrossa.de

MAGDALENA KRATZER: AM PLUTO VORBEI, DANN LINKS
Um eine innerliche wie äußerliche Reise dreht sich Magdalena Kratzers erster Selfpublishing-Roman, der die Lesenden mit nach Südfrankreich nimmt und dabei die Zufallsbegegnung zwischen den beiden Hauptprotagonist:innen Saniel und Anka erzählt. Beide kämpfen mit kürzlich erlebten schwierigen Ereignissen, beide suchen Halt im jeweils anderen. Sie beschließen, gemeinsam in die Provence zu reisen, um dort ausgesetzte Hunde zu retten. Doch ihre verdrängten Sorgen und Herausforderungen schleichen sich natürlich direkt mit ins Gepäck. Eine Geschichte über gegenseitige Inspiration und Wachstum. 
---
BoD – Books on Demand, 244 Seiten, 11,99 Euro  // www.buchshop.bod.de

FITZGERALD KUSZ: DER BESTE KUSZ
Seine schönsten Gedichte der letzten 50 Jahre versammelt das Nürnberger Urgestein Fitzgerald Kusz nun eigens kuratiert in seinem neusten Werk Der beste Kusz. Bereits seit vielen Jahrzehnten zählt der Sprachkünstler zu den wohl bedeutendsten fränkischen Mundart-Lyrikern im gesamtdeutschen Raum und bereichert uns dank seines satirischen Blickes regelmäßig mit unterhaltsamsten Zeilen über Absurditäten des Lebens sowie politische Machenschaften im Weltgeschehen. 
---
ars vivendi verlag, 256 Seiten, 20 Euro // www.arsvivendi.com  >>
FüRTH. Jewish Music Today“ in Fürth – das höre ich zum ersten Mal!, werden einige von euch sagen. Und trotzdem ist es korrekt, dass das Festival bereits zum 19. Mal stattfindet. Hört sich komplizierter an, als es ist: Das „Internationale Klezmer Festival Fürth“ hat sich einen neuen Namen verpasst. Schließlich bildet es schon lang viel mehr ab als nur ein Genre der jüdischen Musik. Vom 8. bis 17. März findet diese großartige multikulturelle, internationale Feier der Musik von Klezmer-Fusion bis Kabbala-HipHop in diesem Jahr statt. curt sieht ausschnittsweise ins Programm.  >>
MAGAZIN  04.11.-12.11.2023
SCHWABACH / ANSBACH / LAUF. Im Leseherbst schließen sich die Kleinstädte der Region traditionellerweise zum Literatur-Hotspot zusammen: Lesart heißt das Festival in Schwabach, Lauf und Ansbach – und in allen drei Orten werden vom 
4. bis 12. November Bestseller, Newcomerinnen, preisgekrönte Autor:innen, gewichtige Persönlichkeiten und echte Geheimtipps zu entdecken sein. Das Programm steckt voller literarischer Entdeckungen – an jedem einzelnen Abend. Wir schauen ausschnittsweise drauf.   >>
20241201_pfuetze
20241201_Staatstheater
20241201_AFAG_Whiskey
20241001_Retterspitz
20241201_Theater_Erlangen
20241104_curt_XMAS
20240601_ebl
20230703_lighttone
20241201_Umweltreferat
20241118_Ruetter
20241201_Kaweco
20240801_mfk_PotzBlitz
20241220_Cine_Silvester
20241201_Literaturpreis