Virtuelle Bretter: Theater in der theaterfreien Zeit
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Die Spielzeiten sind beendet, Theater wird es bis zum Sommer nicht mehr geben. Was das für die Menschen, die Theater machen, bedeutet, kann man sich vorstellen: Bewegungsdrang und angestaute, kreative Energie müssen raus, Untätigkeit ist nicht machbar. Auch die beiden großen der Region, Nürnberg und Erlangen, beteiligen sich an der digitalen Kulturproduktion. Wir haben da mal draufgeschaut.
Staatsheater Nürnberg
Mit seiner ganzen monumentalen Kraft bespielt derzeit das Staatstheater die digitale Bühne. Beiträge unterschiedlichster Art werden unter dem Titel Anwesenheitsnotiz im Digitalen Fundus gesammelt. MusikerInnen geben dort kleine, intime Konzerte, Hausautor Philipp Löhle schreibt seine Kommentare zur Wirklichkeit, Mini-Theaterstücke, die im Netz Uraufführung feiern, und Adelina Schebesch inszeniert ihre Texte über die Nürnberger Kongresshalle.
Damit nicht genug. Auch die Diskussionsreihe Open Shutdown findet im Digitalen Fundus statt. Bei der ersten Ausgabe waren Ex-OB Ulrich Maly und die Erlanger Theologin Johanna Haberer zu Gast. Und gleich zwei Webserien laufen ebenfalls über den Kanal: Einerseits Erste Staffel von Boris Nikitin, in dem sich anlässlich von 20 Jahre Big Brother sechs Schauspieler ins leere Schauspielhaus einsperren (neue Folgen mittwochs und samstags, 17 Uhr). Drei Folgen der coronagerechten Umarbeitung des Big-Brther-Stücks stehen bereits online.
Andererseits ist da zeitfüreinander – Dating in Zeiten von Social Distancing, eine Kooperation von fünf Theatern (u.a. Deutsches Theater, Berlin, Residenztheater, München). Die Nürnberger Haus-Regisseurin Anne Lenk inszeniert darin zehn SchauspielerInnen, die sich virtuell auf die Suche nach Nähe begeben.
Alle gekauften Karten wurden vom Staatstheater automatisch storniert, der Ticketpreis zurückerstattet. Alternativ kann der Wert zu einem Gutschein umgewidmet oder auch gespendet werden. Wer noch auf Geld oder Gutscheine wartet oder seine Karte anonym an der Kasse gekauft hat, findet HIER alle nötigen Infos.
Theater Erlangen
Das Erlanger Theater hat alle gekauften Karten automatisch in Gutscheine verwandelt und zugesandt, wenn eine Adresse vorlag. Wer noch keinen Gutschein erhalten hat, kann sich ruhig verhalten, also spenden, oder noch bis 29. Juni seinen Gutschein abholen. Der ist dann gleich drei Jahre gültig. Die Theaterkasse ist geöffnet und zwar Montag/Freitag von 10 bis 14 und Dienstag/Donnerstag von 15 bis 18 Uhr.
Und damit das Publikum „seine“ Schauspieler nicht vergisst, gibt es einen Digitalen Spielplan, inklusive Gerüchteküche. Dabei handelt es sich um eine Art Sprechstunde mit Ensemble und Team. Jeden Samstag und noch bis Ende Mai um 15 Uhr kann man sich hier mit den Theatermachenden im Videochat treffen, mit Kaffee und Kuchen ... also je nachdem, was man halt daheim hat. Anmeldung nötig.
Parallel dazu wächst die Videosammlung aus dem Erlanger Theater, in der sich neben Trailern und Schauspielerinterviews, Lesungen, Literaturtipps, … finden. Theaterpädagogisches und Ausschnitte aus Kinderstücken finden sich im Digitalen Spielplan Junges Theater.
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