Laras Post aus Berlin 4: Aperitivo-Time!
#Aperitifo, #Corona, #coronasucks, #Drinks, #Lara Sielmann, #Lesen!, #Literatur
Zuerst mal: Entschuldigung, über eine Woche ist es her, dass ich euch geschrieben habe! Auch wenn sich mein Leben gerade hauptsächlich in meiner Wohnung abspielt, bin ich nicht dazu gekommen, mich in Ruhe hinzusetzen und euch zu schreiben. Vielleicht auch genau deswegen, weil ich sehr viel sitze und das sich Sammeln an meinem Schreibtisch und konzentriert Arbeiten momentan mehr oder weniger Alltagsmodus ist und ich irgendwann da nicht mehr sitzen kann.
Dafür habe ich diese Woche auch mehr aus dem Fenster geschaut als letzte: Es gab ein wahres Wechselbad der Jahreszeiten in Berlin zu beobachten: Von wärmsten Sonnenstrahlen zu einem kleinen Schneechaos, Hagel, Wind und wieder Sonnenschein. Ich konnte das sogar besonders gut beobachten, weil ich wirklich meine Fenster geputzt habe, nachdem ich die trübe Sicht nicht mehr aushalten konnte und weil ich dann schon so in Fahrt war, meine Küche gleich hinterher – so richtig mit Geschirr ausräumen, die Regale abstauben und wischen.
Besonders gut gelungen ist mir dabei der Balkon: Die vertrockneten Pflanzen aus der letzten Saison habe ich weggeschmissen, den Boden geschrubbt und dann bin ich letzte Woche Samstag beim Spazierengehen an einem Blumenladen vorbeigelaufen, vor dessen Türe Balkonpflanzen standen und somit konnte ich dann direkt meine leeren Blumenkästen bepflanzen. Vor allem die Spatzen finden das gut, die hüpfen – aus Gründen, die mir nicht bekannt sind – gerne in den Kästen rum. Solange sie mir nichts vom Teller schnappen, wenn ich draußen frühstücke, habe ich auch kein Problem damit.
Neben dem Frühstück ist der Balkon auch ein wichtiger Bestandteil meiner Aperitivo-Zeit gegen 18:00 Uhr, die gleichzeitig auch ein bisschen Auszeit von Corona und Quarantäne ist: Ich mache mir einen sehr guten Campari-O oder Negroni (Gin, Campari und Vermouth) stelle mich mit dem Gesicht in die Sonne, mit dem Handy in der einen Hand telefoniere ich mit einer Freundin und in der anderen habe ich mein Getränk. Die Sonne blendet so stark, dass ich in diesen Momente wirklich behaupten kann, nicht in Berlin zu sein, sondern ganz woanders. Und das tut ganz gut. Die Rezepte für die Drinks findet ihr am Ende des Texts.
Auch gut ist meine momentane Lektüre, die in verschiedenen Ländern spielt, dabei ein festes Bergpanorama hat und beklemmende Gefühle zur Geburtsstadt beziehungsweise -land aufweist (Trommelwirbel): In Für immer die Alpen erzählt Benjamin Quaderer die Geschichte des Hochstaplers Johann Kaiser, die auf dem echten Fall des Heinrich Kieber aus Liechtenstein beruht, der mutmaßlich deutschen Behörden Informationen über Steuerhinterzieher zukommen ließ. Liechtenstein ist einerseits Ankerort des Protagonisten, andererseits auch Horror, da er sich dort schnell eingeengt und isoliert fühlt. Hört sich deprimierender an als das Buch geschrieben ist – es liest sich sehr amüsant und kommt sprachlich locker und flapsig daher – um hier auch mal wieder mein persönliches Lieblingsgenre unter den Kritiken zu bedienen, die „sehr kurze Kurzkritik“.
Mit Blick auf die Uhr muss ich jetzt mal langsam hier fertig werden, der Aperitifo ruft. Hier ein Wrap-Up der heutigen Tipps: Putzen, mit dem Gesicht und einem Drink in der Hand in die Sonne schauen (wenn keine da ist, eine Lampe ausprobieren, die besonders gut blendet, vielleicht klappt das ja) und Benjamin Quaderers „Für immer die Alpen“ lesen.
Habt ein schönes Wochenende
Eure Lara
P.S.: War gestern Joggen aka kleine Runde um den Block mit gemütlichen Laufeinheiten. Auch das kann ein Virus auslösen: Mit Sport anfangen, wenn man seit 20 Jahren gut ohne lebt und der Körper einem plötzlich sagt, jetzt lauf mal los – immer noch monstermäßigen Muskelkater.
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Laras Drinks fürs Selbermachen zuhause:
Während des Mixens empfiehlt eure Online-Bar-Chefin eine italienische Playlist beim Streaming-Anbieter eures Vertrauens anzumachen.
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