CURTS QUARANTÄNE-KOLLER 2: Was tun, Philip Krömer?

MITTWOCH, 18. MäRZ 2020

#Corona, #coronasucks, #Kultur, #Literatur, #Quarantäne

Für die einen ist es Homeoffice, für die anderen Zwangsurlaub oder die lange Durstrecke. So oder so: Corona zwingt uns alle, daheim zu bleiben. Und teilweise sogar, uns selbst zu beschäftigen. Es ist vielleicht das Positive an der Krise: Dass wir Zeit bekommen, uns Kulturprodukten zu widmen, die seit Jahren ganz unten im Bücherregal verstauben. Oder so. Wir fragen bei Leuten nach, die sich auskennen mit Kultur: Was soll ich mir jetzt reinziehen?

Philipp Kömer ist Autor und Verlagsleiter (Homunculus) aus Erlangen. Im vergangenen Jahr erschien sein Erzählband Ein Vogel ist er nicht, 2016 bereits sein erster Roman Ymir. Diese beiden Bücher kann man jetzt zum Beispiel gut lesen. Freie Autoren verdienen einen Großteil ihres Gehalts über Lesungen, Lesungen finden momentan nicht statt. Philip bleibt mit seinen beiden Kindern, die jetzt schulfrei haben, zuhause und schaut die Maus, die jetzt immerhin täglich läuft. Die Abende nutzt er, um sich statt Biertrinken zu gehen, den Zeitfressern zu widmen:

“Die zweite Staffel Heimat von Edgar Reitz, Filme von Béla Tarr und Döblins Berge Meere und Giganten, die zwar nur 600 Seiten haben, aber die umspannen mehrere Jahrtausende und fühlen sich beim Lesen auch so an. Das geh ich jetzt mal an.
Um den nötigen Shutdown zu verkürzen, greife und rate ich außerdem zu Hörspielen: Audiofutter für die flügge Fantasie, in den Mediatheken gibts kostenlose Hundertschaften, z.B. Die Infektion von 1Live (Pandemie, nur hier mit Zombies) oder die urwütige Sauwaldprosa von Uwe Dick auf Bayern 2, jüngst entdeckt. Niedrigschwellige SciFi, die in fernste, akut und überhaupt nicht zu bereisende Fernen führt, ist Rick Future, zwar nicht von den Öffentlich-Rechtlichen, aber von Anfang bis Staffelende gratis und voller Hingabe, begleitete mich vor Jahren über 1000 km nächtliche Autobahn. Oder entsprechend für die Kinder SRS Impala (NDR).

Losung ansonsten: Fleißig #bücherhamstern, beim Restaurant eures Vertrauens zum Liefern bestellen (kontaktlos!), damit nicht alle pleitegehen unterwegs und es auch nach Corona noch Literatur und Pizza gibt. Alten und Kranken helfen, Hände waschen, in die Armbeuge husten, ihr wisst Bescheid.”

Hier noch einmal gelistet, die Podcast-/Hörspiel-Links:

- Die Infektion (1Live)
- Uwe Dick: Sauwaldprosa (Bayern 2)
- Rick Future
- Für Kids: SRS Impala (NDR)




Twitter Facebook Google

#Corona, #coronasucks, #Kultur, #Literatur, #Quarantäne

Vielleicht auch interessant...

NÜ/FÜ/ER. Es begann in Fürth. Im April, als das ganze Lockdown-Ding noch neu und frisch für uns war, hörte man auf einmal, in der Kleeblattstadt geschehe Unglaubliches: Konzerte. Vor Publikum. Die Initiative Kultur vor dem Fenster, ins Leben gerufen von Katja Lachmann und Marc Vogel, brachte und bringt seither Menschen in Fenstern und auf Balkonen mit ihren Lieblingskünstler*innen zusammen. Es dauerte nicht lange, bis sich auch Nürnberg dem Kultur-Fensterln anschloss.   >>
20250201_pfuetze
20250201_Staatstheater
20250201_Wochen_gegen_Rassismus
20250201_IHK_AKademie
20240601_ebl
20230703_lighttone
20250125_akustika
20250201_Kaweco
20250201_Retterspitz
20250121_Freizeit_Messe
20250201_Umweltreferat