Nürnberger Haltung: Wochen gegen Rassismus
#Ausstellung, #Diskussion, #Sport, #Stadt Nürnberg, #Theater, #Workshop
„Gesicht zeigen, Stimme erheben“ – So heißt das Motto der diesjährigen Nürnberger Wochen gegen Rassismus. Es ist als Aufruf zu verstehen, sich zu engagieren, Haltung zu bewahren und rassistischen Umtrieben, egal welcher Form, stets entgegenzutreten. Es ist ein unvermindert wichtiges Anliegen, das die Stadt mit dem Programm verfolgt, gerade heute, gerade in diesen Zeiten, leider.
Der 21. März ist, ausgelobt von der UN, der Internationale Tag gegen Rassismus. Rund um dieses Datum finden in ganz Deutschland über 2.000 Veranstaltungen statt. Nürnberg als Stadt der Menschenrechte lässt sich da natürlich nicht zwei mal bitten, insbesondere im 25. Jahr der Wochen gegen Rassismus. Vom 16. bis 29. März finden fast täglich Workshops, Theateraufführungen, Diskussionen, Sportevents, Ausstellungen und Kundgebungen statt, die sich mit den Themen Ausgrenzung und Diskriminierung auseinandersetzen, die Perspektiven in andere Kulturen eröffnen und Diskussionsstoff in die Runde werfen.
Gleich am ersten Programmtag spricht Ibrahim Arslan im Staatstheater. Arslan überlebte die Brandanschläge von Mölln 1992 und kämpft heute dafür, dass die Perspektive der Opfer rechter Gewalt in die deutsche Geschichtsschreibung Einzug hält. Die Nürnberger Altstadtfreunde blicken bekanntlich gern weiter zurück in die Geschichte, wo man unter anderem auf einen Einwanderer in zweiter Generation trifft, der der berühmteste Sohn der Stadt wurde: Albrecht Dürer. Der Rundgang am 18.03. besucht die Häuser berühmter Migrant*innen Nürnbergs. Einen hochkarätigen Gast der gegenwärtigen Kulturphilosophie begrüßt der Nürnberger Treffpunkt Philosophie am 20.03.: Charles Eisenstein, Autor und Vordenker der Occupy-Bewegung. In seinem Buch, Die Renaissance der Menschheit, erklärt er, wie der Mensch zwischen Sinnverlust, Chaos und Depression wieder zu sich und zum ganzheitlichen Mensch-Sein finden kann. In seinem Vortrag wird er das Publikum wahrscheinlich zu einer starken Einheit schmieden. Am 24.03. laden die Kolleg*innen der NN zum Talk, Thema: Alltagsrassismus in Nürnberg. Auf der Bühne sitzt neben dem SPD-Politiker Nasser Ahmed die Journalistin Anne Chebu. In ihrem Buch von 2014, „Anleitung zum Schwarzsein“, stellt sie die Frage nach einer schwarzen Perspektive auf Deutschland. Die Karl-König-Schule, eine heilpädagogische Einrichtung mit Schwerpunkt geistige Entwicklung, hat die Antwort auf die Frage nach dem besten Mittel gegen Rassismus bereits gefunden: Reisen. Und zwar In 80 Tagen um die Welt. Am 27.03. kommt die Schulinterpretation von Jules Vernes zur Aufführung. Auch das Staatstheater mischt mit, mit Aufführungen von Turkey, I Love You und Andi Europäer. Am 27.03. setzt sich Hausautor Philipp Löhle in seinem Theaterkommentar mit dem Thema Rassismus auseinander.
Nicht zu vernachlässigen: die Ausstellungen. Das Labenwolf-Gymnasium blickt anhand von 30 Ereignissen und Persönlichkeiten zurück auf 70 Jahre Allgemeine Erklärung der Menschenrechte. Und im Dokumentationszentrum ist die Ausstellung Blutiger Boden zu sehen. Fotografin Regina Schmecken hat die Tatorte des NSU festgehalten.
NÜRNBERGER WOCHEN GEGEN RASSISMUS
16. – 29. März 2020.
Das vollständige Programm findet ihr auf: nuernberg.de/internet/menschenrechte
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