Krupski packt aus!
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Curt-Liebling und Nürnberger Musiker wie Literat Krupski hat einen neuen Erzählband namens „Die Knittrigen“ rausgebracht. Im Interview erzählt er, was er so getrieben hat, seit sein Debüt vor zwei Jahren.
Hallo Krupski, die curt-Redaktion und ich fanden, es ist mal wieder an der Zeit, bei dir anzuklopfen. Wo steckst du denn gerade?
Schön, von euch zu hören. Ich stecke gerade noch in der Arbeit und in den Vorbereitungen auf die nächsten Lesungen. Diese Woche (Stand 13.02.) lese ich in Bamberg, in Zwickau und in Dresden.
Dein neuer Erzählband „Die Knittrigen“ ist knapp zwei Jahre nach deinem Debütband „Nach dem Autoscooter links“ erschien – was hast du in der Zeit so getrieben?
In den letzten zwei Jahren habe ich einige Lesungen zum „Autoscooter“ absolviert und war dabei mit verschiedenen Künstler*innen wie Bird Berlin, Elena Steri und Angela Aux unterwegs. Außerdem habe ich mit meiner Band SCHUBSEN letztes Jahr im März unser zweites Album „Stühle rücken in Formationen“ veröffentlicht und dies anschließend in Deutschland, der Schweiz und Österreich betourt. Und natürlich im letzten Jahr „Die Knittrigen“ geschrieben.
In dem es nicht ums Reisen geht, wie in deinem Erstling.
Ganz im Gegenteil. Es geht um Arbeit. Die Verbindung aus den Themen Arbeit und Milieu interessieren mich schon sehr lange. Zum einen wuchs ich in der ostdeutschen Provinz in einer Arbeiter*innen- und Angestellt*innenfamilie auf, die sich aufgrund von Arbeitslosigkeit 2001 entschied, in die alten Bundesländer zu ziehen. Ich finde es interessant und auch erschreckend, wie sehr sich Arbeit und prekäre Verhältnisse auf Familien und Lebensläufe auswirken können. Zudem arbeite ich seit einigen Jahren als Berufseinstiegsbegleiter/Bildungsbegleiter und habe dabei tagtäglich mit Jugendlichen aus unterschiedlichsten gesellschaftlichen Schichten und mit unterschiedlichsten kulturellen Hintergründen zu tun. Und genau diese Jugendlichen haben das noch vor sich. Mich interessieren soziologische Aspekte beim Zusammenleben/Nebenherleben von unterschiedlichen Milieus und wie Solidarität in Gesellschaften funktionieren kann, oder eben nicht funktioniert. Daher habe ich im Buch „Die Knittrigen“ die Kurzportraits von ganz unterschiedlichen Lohnabhängigen erschaffen, um eine Wirklichkeit fernab von Sterotypen aufzuzeigen. Manche der ProtagonistInnen brechen mit ihren Milieus und deren vorgegeben (Nicht-)Chancen und können sich befreien. Andere verheddern sich mehr und mehr darin. Außerdem spielen Orte des Zusammenlebens, wie Cafés, der Schulhof, ein Kino und der Supermarkt entscheidende Rollen. Vor allem dann, wenn einige davon schließen und Zusammenleben dadruch mehr und mehr ins Private zurückgedrängt wird.
Warum diese Themen jetzt?
Weil meiner Meinung nach seit vielen Jahren die Gesellschaft immer mehr abkühlt. Weil eine Solidarität zwischen Menschen aus verschiedenen Millieus abnimmt und dafür ein Leistungsdruck, die Ellbogenmentalität und die Unzufriedenheit der Menschen zunimmt.
Du bist bis Ende März noch auf Lesereise, was war bisher der schöne Moment und auf welche Stadt freust du dich noch besonders?
Da gab es schon ganz viele schöne Momente. Meine ersten Lesungen in der Schweiz waren sehr schön. Da war ich in einer Kommune in einem Vorort von Zürich, ganz klassisch in einem großen Haus mit Kamin im Wohnzimmer, Hühnern im Garten und einem großen Topf Curry für alle. Ich freue mich auf jeden einzelnen Abend und auf jede Stadt und jeden Ort. Ob auf die Lesung in einem Imbiss in Zwickau, auf einem Techno-Festival am Nachmittag, in der Politkneipe in Neu-Kölln oder die Lesung im Goethe-Institut in Tel Aviv. Ich bin für jede Möglichkeit sehr dankbar und freue mich auf alles.
KRUPSKI: „DIE KNITTRIGEN“
Softcover, Taschenbuch, 122 Seiten, 10 Euro, 1. Auflage November 2019,
erhältlich auf krupskishop.bigcartel.com
KRUPSKI, Autor, Musiker (Schubsen).
instagram.com/krupski_krupski, facebook.com/schubsmusik
Fotos: Romana Eisele
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LESUNGEN VON LARA ANS HERZ GELEGT:
TONIO SCHACHLINGER: NICHTS WIE IHR
DI, 03.03., 19:30 UHR / BUCHHANDLUNG JAKOB
Ivo wusste immer schon, dass er besonders ist. Besonders cool, besonders talentiert, besonders attraktiv. Alle wussten es, seine Familie, seine Jugendtrainer, seine Freunde im Käfig. Jetzt ist er einer der bestbezahlten Fußballer der Welt. Doch als seine Jugendliebe Mirna ins Spiel kommt, gerät das sichere Gerüst ins Wanken. Gespickt mit Wiener Milieusprache und Fußballmetaphern gibt der Debütroman von Tonio Schachlinger Einblick in das Schauspiel des Profisports und entlarvt seine Spieler als Schachfiguren auf einem kapitalistischen Spielfeld. Tonio Schachinger, geboren 1992 in New Delhi, aufgewachsen in Nicaragua und Wien, studiert Germanistik an der Universität Wien und Sprachkunst an der Universität für Angewandte Kunst Wien. Er war Gewinner des Förderpreises zum Bremer Literaturpreis 2020.
THESE GIRLS – EIN STREIFZUG DURCH DIE FEMINISTISCHE MUSIKGESCHICHTE ÜBER PRÄGENDE ROLE MODELS VON DEN 1950ERN BIS HEUTE
FR, 06.03., 19:30 UHR / DESI
Vor 50 Jahren forderte Aretha Franklin »Respect«, in den Neunzigern rebellierten die Riot Grrrls und heute vermarkten Superstars wie Beyoncé eine sexy Version des Feminismus. Die Charts sind voll mit weiblichen Stimmen, doch bleiben Festivalbühnen, Musikzeitschriften und Clubnächte männerdominiert. Dabei gibt es Role Models an jeder Ecke, in jedem Jahrzehnt, in dem Frauen zu Gitarre, Mikrofon oder DJ-Software griffen. In über 100 lehrreichen, kurzweiligen und persönlichen Texten schreiben Journalistinnen und Journalisten, Musikerinnen und Musiker, Fans und Freunde über Bands, die sie prägten, über Künstlerinnen, die den Feminismus eine neue Facette gaben, über Lieblingsplatten, Lebenswerke und Lieder, die sie mitgrölen – vom Klassiker bis zum Außenseitertipp. Lesung mit der Herausgeberin Juliane Streich, Sabrina Marzell und Jan-Niklas Jäger.
LUCAS FASSNACHT: #KILLTHERICH – WER NEID SÄT, WIRD HASS ERNTEN
MI, 25.03., 19:30 UHR / STADTBIBLIOTHEK NÜRNBERG
Zahlreiche Bürger*innen in Brasilien sind unzufrieden mit Präsident Bolsonaro und der Regierung. Als es zu Aufständen kommt, reagiert die Polizei mit brutaler Gewalt. Das wird vielfach dokumentiert und, wie es heutzutage häufig passiert, ins Netz gestellt. Der Hashtag #killtherich verbreitet sich global und viral in unfassbarer Schnelligkeit. Die Regierung versagt, Brasilien versinkt im Chaos, die Börsen weltweit brechen ein. Die EU-Abgeordnete Conrada van Pauli wird nach Brasilía geschickt, um dort zu vermitteln. Sie ahnt nicht, dass die Unruhen in Brasilien erst der Anfang waren. Zugleich hat sie sich mit ihren Bemühungen um Frieden einen mächtigen Feind gemacht.
Lucas Fassnacht, geboren 1988 in Dieburg, lebt in Nürnberg. Neben seiner Arbeit als Autor veranstaltet er Literatur-Shows und gibt Workshops für Kreatives Schreiben und Poetry-Slam. „#KillTheRich – Wer Neid sät, wird Hass ernten“ ist sein Debüt als Thrillerautor.
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LARA SIELMANN geboren und aufgewachsen in Berlin, arbeitet als Kulturschaffende und Journalistin in Nürnberg und Berlin. Lara freut sich über themenbezogene Fragen, Anregungen und Tipps – einfach per E-Mail an
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