Schlafende Hunde
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Schlafende Hunde, das weiß jeder, man soll sie nicht wecken. Ist natürlich quatsch und völlig überholt. Man soll sie nämlich wecken und dann ins Künstlerhaus stecken. Sie werden dort sieben stunden lang performen, die schlafenden hunde, und intervenieren und sound installieren.
Einen Tag lang ziehen Soundforscher und Performance-Profis ins KunstKulturQuartier ein. Schlafende Hunde, das Festival, hat sich, so ist das in diesem Bereich üblich, sehr wohlklingende Ziele gesetzt. Die Kunstformen sollen einander begegnen und in dieser Begegnung die zeitliche Dimension in Bewegung bringen. Diese räumlich-zeitliche Begegnung und Bewegung findet in drei Räumen statt, die wiederum mit der Kunst interagieren sollen.
Was genau das nun heißen soll, weiß man natürlich nicht so wirklich. Das macht aber auch die Spannung aus, den Kitzel des Unvorhersehbaren. Die OrganisatorInnen des Festivals geben im Vorfeld bewusst keine Timeline bekannt, vielmehr gehe es ihnen darum, anstatt einer Abfolge einen Gesamtzeitraum zu schaffen, den man gemeinsam erleben kann.
Dank fast exklusiver Informationen können wir trotzdem bereits einen Blick wagen auf einige der Künstlerinnen und Künstler, die da kommen, und was die so machen. So wird im Glasbau unter anderem SARA LANNER wandeln, eine Wiener Choreografin, die eine Weiterentwicklung ihrer Performance Guess What zeigt. Darin untersucht Lanner in ihren Bewegungen Standpunkte und den Körper als soziale Skulptur und stellt die Frage, wie der Moment aussieht, in dem sich Identität bildet. SIGNE RAUNKJAER HOLM hingegen bringt eine Soundinstallation mit, die immer wieder wie aus dem Nichts von Performenden ergänzt wird.
Im Kunsthaus erleben wir mit EVA BORRMANN (Plan Mee) eine Vorschau, denn das Stück Red Forest, aus dem hier ein Auszug zu sehen sein wird, läuft in Gänze erst im Dezember in der Tafelhalle. Es übersetzt das Rotkäppchen in Tanz, der aber nicht nur die Geschichte vom Mädchen und dem bösen Wolf, sondern auch die der historischen Zensur, also Entschärfung, der eigentlichen Geschichte erzählt.
Der Basler Autor und Soundkünstler MARC MATTER, Karl-Sczuka-Preisträger 2019, beehrt die schlafenden Hunde mit Bild- und Sound-Portraits, also Interviews mit anderen KünstlerInnen.
Das Filmhaus-Kino zuletzt wird zur Ausstellungsfläche für das Label Staubgold mit Sitz in Perpignan. Staubgold bringt experimentelle, elektronische MusikerInnen nach Nürnberg, die einander überlappende Konzerte geben, teilweise neben der Bühne oder aus dem Zuschauerraum heraus. Soundkünstlerin JASMINE GUFFOND nahm zuletzt auch an der Biennale in Venedig teil. Das ist also alles einigermaßen hochklassig. CARMEN LOCH wird zudem den Zuschauerraum an sich bearbeiten und umbauen zu einer zeitlosen Kapsel, einer atmosphärisch verzerrten Angelegenheit.
Wer hat Angst vor schlafenden Hunden? Muss man nicht. Man muss es nur schaffen, sie sein zu lassen und sich einzulassen und einzutauchen in abgefahrene Kunstwelten abseits des Mainstreams.
SCHLAFENDE HUNDE – PRÄSENTIERT VON CURT.
Experimentelles Sound- & Performance-Festival
Am Samstag, 23.11., ab 18 Uhr.
Eintritt frei.
KüNSTLERHAUS IM KUKUQ
Königstraße 93
90402 Nürnberg
kunstkulturquartier.de
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