Fürth = New Orleans
#Essen / Trinken, #Festival, #Fürth, #Konzert, #Kultur, #Musik
In knapp 15 Stunden kann man vom Nürnberger Flughafen in New Orleans sein. Aber das ist natürlich wenig gemütlich – Beinfreiheit! – und nicht gut für die Umwelt. Deutlich schneller ist man in Fürth: halbe Stunde mit dem Fahrrad. Und wenn man dann rechtzeitig zum New Orleans Festival für Rock und Blues ankommt, sollte kaum ein Unterschied zu spüren sein.
Das Fürther Festival mit dem Südstaaten-Charme findet in diesem Jahr zum 20. Mal statt. Kenner wissen: Das heißt, drei Tage Blues und Rock mit Blues-Einschlag, zahlreiche Livebands aus aller Welt, Open-Air auf der Fürther Freiheit. Eintrittspreis null Euro.
Los geht‘s am Freitag mit einer Band, die tatsächlich in New Orleans daheim ist: GHALIA & MAMA‘S BOYS. Sängerin Ghalia mit ihrer rauchigen, variablen, manchmal lauten Stimme stammt allerdings aus Belgien, der dreckige Sound der Band wiederum eher aus Chicago. Macht alles gar nix. Die folgende NIKKI HILL ist die erste Headlinerin des Festivals. Hill ist so eine richtige Soul-Röhre alter Schule, in den Südstaaten aufgewachsen und am Gospel geschult. Und außerdem treibt ihr Ehemann Matt Hill die Songs mit seiner Gitarre voran und wenn Love auf der Bühne ist, ist auch Love in der Fürther Air!
Der Festival-Samstag hat nicht nur traditionellerweise die New Orleans Brass Band, sondern auch akustischen Blues und Jazz von SOUL SERENADE aus Rumänien. Die haben eine Mandoline dabei, deren Sound uns an staubige Straßen erinnert – und die gibt es ja nicht nur im Süden der USA, sondern auch im Osten Europas. Am Abend ist dann eine Gitarristin aus Austin, Texas zu Gast: JACKIE VENSON, deren Musik insbesondere von ihrer außergewöhnlich gefühlvollen, unter die Haut kriechenden Stimme lebt. Venson spielt Blues, der aber auch mit R‘n‘B und Soul und Rock so den ein oder anderen Flirt eingeht. Ab halb 10 etwa gehört dann HOGJAW die Bühne. Southern Rock nennt sich das gemeinhin, was die Vier machen – spätestens seit Lynyrd Skynyrd. Musik also von echten Kerlen mit mächtigen Bärten und Whiskey-Durst, die sich auch schon mal mit Konföderiertenflagge auf der Gitarre und allerhand Schießgerät im Musikvideo darstellen. Ob‘s das allerdings braucht ...
Am Sonntag schließlich wird es unter anderem ein junges Gitarrentalent aus Brighton zu sehen geben: BEN POOLE stand bereits mit so Leuten wie Gary Moore und Jeff Beck auf der Bühne und gilt in der Bluesrock-Szene daher und wegen Talents als der nächste Gary Moore bzw. Jeff Beck. Außerdem gibt‘s französischen Bluesrock von ROSEDALE, sowie die Folk- und Roots-Sängerin Amanda Rheaume. Das Sonntags-Highlight stammt noch einmal aus Great Britain und bringt dem Fürther Festival eine Klangfarbe, die in unserer Aufzählung bis hierher gefehlt hat: Jackson Sloan & The Rhythmtones spielen Jump‘n‘Jive, Boogie Woogie, Jump Blues, Rockabilly ... wie auch immer man es nennen mag. Rock‘n‘Roll der 50er-Jahre eben. Frontmann Sloan jedenfalls wird in ein schniekes Jackett schlüpfen, so viel ist sicher, sich die Haare zurechtpomadieren und die Fürther nicht nur als Sänger, sondern auch mit flinken Füßen beeindrucken.
Ab 22.30 Uhr besorgen im Übrigen an jedem Abend die in Fürth wohlbekannten Rockin‘ Lafayettes eine bluesig rockende Aftershowparty im Kunstkeller o 27. Ganz schon rund, dieser Rock!
20. FÜRTHER NEW ORLEANS FESTIVAL.
7. bis 9. Juni, Fürther Freiheit. Infos: www.new-orleans-festival.de
NEW ORLEANS FESTIVAL
Freitag, 07.06.2019 // 19:00h
FüRTH
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