Programmvorstellung der Nürnberger Symphoniker
#Kahchun Wong, #Klassik, #Musik, #Nürnberger Symphoniker
Zweite Saison für Kahchun Wong. Der neue Chefdirigent ist nach wie vor ein junger Kerl – umso beeindruckender, wie souverän er die Symphoniker übernommen hat. 2019/20 wird auf besondere Art geprägt sein von der Zahl 4 – sowie vom alten bekannten Ludwig van.
Die Saison beginnt am 21. September allerdings mit Neuware, also einer Auftragsarbeit, einer Uraufführung. „Sky Visions“ heißt das Orchesterstück, das der Filmkoponist CHAD CANNON nach Nürnberg mitbringt. Cannon ließ sich dazu vom Nürnberger Flugblatt inspirieren, auf dem der Holzschneider Hans Glaser 1561 seine Vision eines Himmelsspektakels über der Stadt festhielt. Kugeln, Kreuze und Zylinder kämpften damals anscheinend um eine melancholisch dreinschauende Sonne (Wikipedia lohnt sich). Man darf gespannt sein, was Cannon, der unter anderem am Hobbit-Soundtrack mitarbeitete, aus dieser Inspirationsquelle macht.
Weiterhin wird die Saison – symbolisch, symbolisch – von der Zahl vier geprägt sein. Denn die Symboliker, äh, Symphoniker haben sich vier mal die vierte Symphonie vorgenommen: von Brahms, Tschaikowsky, Mahler und Bruckner. Am 29. September, an dem auch Tschaikowskys Vierte zu hören sein wird, begrüßt Nürnberg eine „leuchtende Stimme“. Die gehört zur US-amerikanischen Opern-Sopranistin AMANDA MAJESKI und die singt Richard Strauss‘, na klar, „Vier Letzte Lieder“.
Das neue Jahr beginnt dann zwar mit einem Geburtstag, wahrscheinlich aber ohne „Happy Birthday“: Ludwig van Beethoven wird 250. Dass das gefeiert werden muss, dass seine Stücke im kommenden Jahr zu hören sein werden, ist klar. Schließlich handelt es sich um Beethoven, Wegbereiter der Romantik, musikalischer Revolutionär und, Tah-Ta-Ta-Tah, ein wahrer Hit-Produzent! Der Evergreen, die Neunte, inklusive „Ode an die Freude“ wird gleich bei den Neujahrskonzerten am 5. und 6. Januar zu hören sein. Noch einmal dann am 20. Mai bei einem besonderen Konzert: „Beethoven mittendrin“. Die Symphoniker begeben sich von der Bühne und in die Mitte des Saals. Drum herum positioniert sich ein mächtiger Chor aus 400 Sängerinnen und Sängern, Profis und Laien, aber allesamt ausgezeichnet bei Stimme, um diesem Meisterwerk eine entsprechend mächtige Klangfülle zu verleihen.
Bevor die Saison in der Meistersingerhalle beginnt, steht bekanntlich aber noch der Musiksommer im Serenadenhof an. Das Prinzip heißt Abwechslung, denn der Hof wird mit Operetten genauso bespielt werden wie mit einem Rock-meets-Classic-Programm am 12. und 13. Juni sowie Swing, Tango, Filmmusik ... Und es kommt zum Wiedersehen mit einem liebgewonnen Bekannten: Die 16. Serenade am 6. August dirigiert ALEXANDER SHELLEY, der als Vorgänger von Kahchun Wong acht Jahre lang Nürnberger Chefdirigent war. In seinem Gefolge befinden sich viele junge Menschen. Das ist das Bundesjugendorchester, das Shelley leitet. Es stehen Stücke von Brahms, Hofmeyr, Gershwin und Walton auf dem Programm.
Chor-, Jugend- und Sonderkonzerte vervollständigen die Spielzeit. Das Klassik Open Air am 3. August im Luitpoldhain verspricht neben virtuos trompeteten Rokoko-Variationen von Tschaikowsky (Sergei Nakariakov ist zu Gast) auch, nun ja, „Überraschungen“ unter dem höchstaktuellen Motto „Europa über alle Grenzen“. Dahinter verbirgt sich unter anderem eine digitale Mitmachaktion namens „Pachelbel 4.0“. Mindestens ebenso aufsehenerregend: das zweite Sonderkonzert des Jahres, THILO WOLF meets CONCHITA. Der Fürther Jazz- und Swing-Pianist trifft die Diva mit Vollbart und vollendeter Stimme, Eurovision-Song-Contest-Gewinnerin 2014. Die Symphoniker versprechen einen Galaabend, bei dem nicht gekleckert, sondern geklotzt wird. Von der Sorte wird es nicht der einzige bleiben.
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