curt: interne Bücherschreiberschwemme
#Andreas Thamm, #Bücher, #Buchvorstellung, #Egersdörfer, #Literatur, #Tibor Baumann
Ganz offensichtlich ist das Mitwirken an curt ein hervorragender Nährboden, um aus Kolumnisten gestandene Buchautoren zu machen. Oder wie erklärt es sich sonst, dass im curt Verlags-Tower zeitgleich drei Bücher eintreffen (VÖ-Termine: im Laufe des Jahres 2019), die Machwerke unserer Schreiber sind!?
Ja, das ist schon verblüffend! Schrieb man sich die curt-Traumata von der Seele? Therapierte man durch das Schreiben das vorhandene Tourette? Half es gegen Trunksucht? Ist es die reizvolle Flucht in eine selbstbestimmte Fiktion? Oder ist es einfach in uns (genauer: in denen) drin, weil wir (genauer: die) überborsten und -schäumen vor Kreativität? Ist curt ein Magnet, der die Guten anzieht wie Eisensplitter aus Sägespänen? Oder sind es strenge interne Vorgabe, die da lauten: „Wer nicht schreibt, der schreit!“ Und: „Nur ein Autor ist kein Tor!“?
Wie in allen modernen Gesellschaften herrscht auch bei curt ein enormer Leistungsdruck, orientiert an den immensen Benchmarks der Chefs. War noch vor wenigen Monaten plakativer Körperschmuck wie Arschgeweih oder Knastträne überlebensrelevant, so wird heute hingegen auf Innerstes Wert gelegt: Ein IQ, der einen Schulabschluss theoretisch ermöglicht, ist fast schon Pflicht. Soft Skills werden zunehmend wichtiger, #metoo tut im Büro kaum noch Not. „Empathie ist kein Dorf in China“ steht auf einer Postkarte, die an der Wand neben anderen Motivationssprüchen hängt: „We can! U can! V gan!“, so wie auch „Speed ever, break even never!“ Sophisticated und gut!
Alles Blödsinn, ganz ehrlich, das Schreiben ist einfach wieder en vogue, in, hip & hot. Nicht umsonst haben wir hier eine feste Literaturkolumne im Heft und nun auch noch Poetry Slam und die Lesebühnen. Junge Menschen lesen wieder, lesen vor, hören zu. Eine großartige Entwicklung, die es zu beobachten, fördern und prüfen gilt. Prüfung: Wer diesen Text in der linken Spalte gelesen hat und ... nun ja, „nicht ganz so gut“ findet, der soll bitte unbedingt ein Beschwerde-E-Mail an
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schreiben (Betreff: „sehr gut“). Man darf durchaus Meinung haben, wenn man denn möchte! (Wir erwarten einen Server-Zusammenbruch. Egal.)
NUN ABER SEHT SELBST, WAS ES MIT DER SCHREIBEREI BEI CURT AUF SICH HAT.
Wir stellen Euch die aktuellen Bücher unserer Kolumnisten MATTHIAS EGERS EGERSDÖRFER (unser Kolumnist #1), TIBOR BAUMANN (Kino-Kolumne „Kopfkino“) und unseres neuesten Schreibers ANDREAS THAMM vor, der gerade von Bamberg nach Nürnberg gezogen ist, nun auch hier Lesungen mit Musik (Jazz) veranstaltet und dies, sowie seine mobile Suppenküche, als „Suppkultur“ deklariert.
Dass unser THEO O.J. FUCHS (Verfasser der Kolumne „Hinten raus“) vor circa einem Jahr seinen zweiten Krimi „Altstädter Friedhof in Erlangen 14. Mai, 10 Uhr 30, meine 35. Beerdigung, die zahlreichen Nachkommen streiten am Grab um den Fernsehsessel des 73-Jährigen“ herausbrachte, soll hier natürlich ebenfalls nicht unerwähnt bleiben. Wir erinnern also erneut.
MATTHIAS EGERSDÖRFER:
VORSTADTPRINZ: ROMAN MEINER KINDHEIT
HARDCOVER, 320 SEITEN. 20,-. MÄRZ 2019
ISBN 978-3-7371-0009-0. rowohlt.de
Info: In „Vorstadtprinz“ erzählt Matthias von einem Kind, das wider Willen erwachsen werden muss und sich mit unbändiger Phantasie über diese Zumutung hinwegträumt. Matthias´ Phantasie verwandelt sein Dasein in eine Abfolge von Sensationen ... Das Leben überrascht ihn mit weiteren Herausforderungen, den Kochkünsten der Mutter, Metzgereibesuchen, später mit Katharina, die ein Lachen wie Limonade hat. Mit all dem muss Matthias umzugehen lernen ...
ANDREAS THAMM:
HELDENHAFT
HARDCOVER, 254 SEITEN. 17,-. JANUAR 2019. JUGENDBUCH.
ISBN 978-3-7348-5035-6. magellanverlag.de
Info: Andi und Ferdi sind ganz normale Jungs, keine Helden, nix Besonderes. Vor ihnen liegt ein Sommer wie jeder andere. Dachten sie. Aber dann ist Mitch plötzlich wieder da. Mitch, der mal so was wie ein Freund war für die beiden. Bis er Scheiße gebaut hat. So große Scheiße, dass er ein Jahr lang im Knast gelandet ist. Mitch bringt Schuld und Vorwürfe mit sich. Das kann Andi gerade gar nicht gebrauchen, denn er hat es sich zur Aufgabe gemacht, die hübsche Lea vor ihren superchristlichen Eltern zu retten. Also fassen Andi und Ferdi einen Plan: Abhauen. Leider haben sie das nicht ganz zu Ende gedacht ...
TIBOR BAUMANN:
WAS DU NIE SIEHST
EIN BIOGRAFISCHER ROMAN MIT UND ÜBER JOHANN MÜHLBAUER
HARDCOVER, 360 SEITEN. 22,-. ERST IM NOVEMBER 2019
ISBN 978-3-943709-75-9CA. carpathia-verlag.de
Info: Johann »Hansi« Mühlbauer führt ein ereignisreiches Leben zwischen Rockband und Reisen, zwischen Surferfreiheit, Wildnispädagogik und seiner Arbeit als Physiotherapeut – und ist seit seinem zweiten Lebensjahr blind.
Tibors biografischer Roman folgt nicht den ausgetretenen Pfaden der Literatur über behinderte Menschen ... Mit seinem Roman sprengt Baumann gleichzeitig die Grenzen zwischen Fiktion und Biografie – und macht den Schreibprozess selbst zum Thema.
Von diesen drei hier vorgestellten Büchern verlosen wir auch ein paar Exemplare. Zum Teilnehmen einfach bis Ostern 2019 eine E-Mail an
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senden, Betreff „sehr gut“. Wir erwarten erneut einen Server-Zusammenbruch.
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