Das wohl schönste Studierendencafé Nürnbergs
#Café, #Essen / Trinken, #FAU, #Freizeit, #Friedrich-Alexander-Universität, #Studium
Der „Trichter“ ist eine absolute Institution am Fachbereich Wirtschaftswissenschaften der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg. Seit Jahrzehnten wird das historische Kellergewölbe von Studierenden der FAU in Eigenregie als Studierendencafé betrieben – ehrenamtlich und mit Preisen, die dem studentischen Geldbeutel sehr entgegenkommen. Doch der Trichter hat eine ereignisreiche Geschichte hinter sich, die weit zurückreicht. Sozialökonomik-Studentin Nina nimmt uns mit auf eine Reise durch die Jahrzehnte.
„Im 19. Jahrhundert wurde das Gewölbe als öffentliches Bad genutzt“, erzählt die Bachelorstudentin, die seit über einem Jahr aktives Mitglied im Trichter-Team ist. So konnten Bürgerinnen und Bürger hierherkommen, um sich ausgiebig und gründlich zu waschen. Da die meisten Nürnberger Wohnhäuser zu dieser Zeit nicht mit Bädern ausgestattet waren, nahmen viele Menschen diese Angebote dankend an. Als die Nationalsozialisten das Gebäude ab 1933 als „Hindenburg-Hochschule“ nutzten, wurden die Räume in den 1940ern zur Kantine umfunktioniert – und bekamen die bis heute noch gut erhaltene, markante Deckenbemalung. Aus dieser leitet sich höchstwahrscheinlich auch der Name „Trichter“ ab, wie Nina erklärt: „An den Wänden und Decken sind zahlreiche Szenen aus Sagen und Erzählungen abgebildet. Unter anderem auch die Geschichte des Nürnberger Trichters, der scherzhaft für eine sehr mechanische Art des Lernens stand.“
Lange Jahre stand der Trichter anschließend leer, bis ihm Studierende der mittlerweile mit der FAU zusammengeschlossenen Institution 1986 als Non-Profit-Studierendencafé neues Leben einhauchten. Bis heute führen freiwillige Helfer wie Nina diese Tradition fort, auch wenn sich natürlich viel geändert hat: „Das Konzept ist das gleiche wie zur Eröffnung des Cafés, doch jede Generation ist frei darin, eigene Ideen umzusetzen und das Angebot anzupassen“, sagt Nina. So wird mittlerweile sehr viel Wert auf Bio- und Fair-Trade-Produkte gelegt. Auch stehen vegane und vegetarische Gerichte hoch im Kurs, Fleisch gibt es nur noch selten. Der Trichter ist also auch ein Spiegel seiner Zeit.
Im universitären Leben rund um den Fachbereich Wirtschaftswissenschaften ist der Trichter kaum noch wegzudenken. „Weil die Plätze auf Grund der Größe und Historie des Studierendencafés begrenzt sind, herrscht eine gemütliche Atmosphäre“, berichtet Nina und erklärt, warum das Café rund um den Fachbereich so beliebt ist: „Bei uns halten Lehrstühle ihre Besprechungen ab und viele Studierende und Mitarbeitende kommen regelmäßig zum Essen. Dann sitzen Professoren und Professorinnen neben dem Studierenden – wo gibt es das sonst in dieser Art?“
Auch Gäste, die nicht in der Findelgasse studieren und lehren, kommen regelmäßig, denn der Trichter steht Studierenden, Lehrenden und Mitarbeitenden aller Fachsemester, Fächer und Fakultäten der FAU offen. Wer Lust hat, Nina und das Team zu unterstützen, findet unter www.facebook.com/dertrichter die Kontaktdaten. Hier solltet Ihr auch Ausschau halten nach den Terminen für das gemütliche Treffen zum Semesterstart, sowie zum legendären Sommerfest.
Ansonsten hat der Trichter während der Vorlesungszeit immer von Montag bis Donnerstag von 9:30 bis 14 Uhr geöffnet. Ein Besuch lohnt sich auf jeden Fall, denn in schönerer Umgebung kann man in Nürnberg kaum Kaffee trinken.
TRICHTER.
Findelgasse 7-9, 90402 Nürnberg.
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