Erlesenes Fürth: Lesen! 2018
#Buch, #Fürth, #Kultur, #Lesen!, #Literatur
„Lesen! 2018“ lautet der offiziell siebte Streich des Literaturfestivals für Jung und Alt, dessen Buchdeckel bereits im Jahr 1996 als „LesArt“ im Rahmen der Fränkischen Literaturtage aufgeschlagen wurde und vor sieben Jahren vom Fürther Kulturamt einen frischen Einband bekam.
Sicher finden sich im wieder einmal im großen Programmangebot auch die sieben Streiche aus Wilhelm Buschs „Max und Mortiz“. So enden wie die beiden Lausbuben, fein geschrotet und in Stücken als Verzehr für Meister Müllers Federvieh, muss aber niemand. „Lesen und lesen lassen“ ist das Motto des Festivals. Ungewöhnlich und frech ist das Programm trotzdem.
So widmen sich die schweiz-amerikanische Sängerin Ericka Stucky und der Schauspieler Markus Hering in der „LESEN! Kult-Nacht“ den Heftromanen. In einer trashigen Mischung aus Entertainment, Avantgarde-Jazz und American Yodeling lesen und performen sie sich durch den Wilden Westen, wo Überfälle auf Postkutschen, saftige Saloon-Schlägereien, Indianer und schießwütige Cowboys warten.
Mit Groschen- und Heftromanen weniger am Hut haben die Autoren der Reihe „LESEN! nach Leipzig“, die ihre Frühjahrsveröffentlichungen vorstellen. Am Start sind F.C. Delius („Die Zukunft der Schönheit“, 22.06), Sibylle Lewitscharoff mit Najem Wali („Abraham trifft Ibrahim“, 27.06), Angelika Klüssendorf („Jahre später“, 28.06.) und Norbert Gstrein („Die kommenden Jahre“, 29.06.).
„Ein Hoch auf die Lyrik“ rufen Fitzgerald Kusz und sein Partner an der Gitarre Klaus Brandl („Nämberch Blues“, 24.06) aus. Wie hoch es hinausgeht, entscheiden bei Christian Schloyers Lyrik dagegen die Zuhörer. In seiner Video-Sound-Performance, die sich als raffiniert durchreflektiertes Computerspiel erweist, bestimmen sie das nächste Level („Jump‘n‘Run“, 24.06).
Beim „StadtLESEN!“ vom 21. bis 24. Juni verwandelt sich die Dr.-Konrad-Adenauer-Anlage wieder in eine Lesebühne und großen Lesesaal mit Hängematten und Sitzsäcken unter freiem Himmel. Bestimmt stehen in den mobilen Bücherregalen vor Ort dann auch die Geschichten von Max und Moritz zum Selberlesen oder Vorlesenlassen.
Nachdem LESEN! in den letzten Jahren in Fürther Höfen, Wohnzimmern, Küchen, auf Balkonen und hinter Kirchenmauern zu Gast war, sind die Vorleser in diesem Jahr in vier Fürther Ateliers eingeladen.
Am 26. Juni begibt sich LESEN! auf Spurensuche des früheren Fürther Buchhändler Georg Rosenberg und dessen Tochter Mary S., die nach ihrer Flucht im Jahr 1939 als Verlegerin in New York Karriere machte. Im Anschluss an die Stadtführung findet eine Gesprächsrunde im neu eröffneten Jüdischen Museum Franken statt.
Den Abschluss am 1. Juni bildet die Jakob-Wassermann-Preisverleihung an Barbara Honigmann im Fürther Stadttheater und die anschließende Lesung der Preisträgerin („Chronik meiner Straße“) im Kulturforum.
Ausführliche Programminformationen und Hintergrundinfos samt stattlicher Leseproben gibt es nachzulesen im seit Ende Mai an mehreren Stellen in Fürth ausliegenden „LESEN! Büchlein“ (Als PDF hier zum Downloaden)
LESEN! 2018.
Vom 21. Juni bis 1. Juli an mehreren Orten in Fürth.
fuerth.de/lesen
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