curt präsentiert und vergibt Tickets: Cluster ft. Carlos Cipa & Occupanther

SAMSTAG, 10. FEBRUAR 2018, KüNSTLERHAUS IM KUKUQ

#CURT präsentiert, #Klavier, #Konzert, #Künstlerhaus, #Musik, #Neoklassik

Bereits im Alter von sechs Jahren begann der Münchner Carlos Cipa mit dem klassischen Klavierspiel, Format Wunderkind. Mit 16 Jahren gab es dann aber einen klassischen Break in der musikalischen Laufbahn. Als Schlagzeuger war Cipa in verschiedenen Bands, Kombos und Musikrichtungen von Hardcore bis Jazz unterwegs. (INTERVIEW: SIEHE UNTEN)

Kein Wunder also, dass die Werke des studierten klassischen Komponisten und Pianisten von Debussy oder Mozart genauso wie von Mogwai oder The National beeinflusst sind und in Konzertsälen genauso wie auf großen Pop-Bühnen gefeiert werden. Der andere Münchner und Kompagnon im Nürnberger Künstlerhaus ist Martin Brugger alias Occupanther, der ähnlich vielseitig ist und sich musikalisch nicht festlegen will. Klassische Gitarre gelernt, Jazzbass studiert und als E-Gitarrist Indiemukke gespielt, komponiert, produziert - genauso, wie er sich in der elektronischen Musik pudelwohl fühlt. Der Mann am Klavier und der Occupanther brechen gemeinsam aus festgelegten Schubladen und Käfigen aus, spielen mit Sounds und Strukturen und schaffen neue spannende und zeitgemäße Musik. Ihr gemeinsames Projekt „Trow“ beschreiben die beiden unter anderem als „gefühlsgesteuerte Symbiose aus elektronischen und akustischen Klängen“.

Die beiden Münchner Solo-Künstler, die seit 2015 zusammenarbeiten, zeigen in ihrer Arbeit, wie gut die Verbindung akustischer und elektronischer Musik funktioniert und wie nichtig die Unterscheidung dieser Komponenten wird, wenn die beiden Künstler musikalische Welten verschmelzen lassen.

Unsere Partner vom KunstKulturQuartier haben Carlos Cipa und Martin Brugger (alias Occupanther) im Vorfeld getroffen und ihnen ein paar Fragen gestellt:


INTERVIEW
 
KuKuQ: Vor kurzem ist dein neues Mini-Album „Sculptures" erschienen, Carlos. Wie entstehen deine Stücke, bzw. deine Kompositionen?
Carlos: Im Falle von „Sculptures“ war alles ganz anders als gewöhnlich. Die ersten vier Stücke sind vor allem aus Improvisationen und Songideen entstanden, die mir während der Arbeit an meinem kommenden Soloalbum gekommen sind. Zwischen Recordings mit Musikern oder spät nachts nach der Arbeit habe ich mich häufig noch ans Klavier gesetzt und vor mich hingespielt, ganz ohne Hintergedanken. Aus einigen der Ideen sind dann die Stücke auf Sculptures entstanden, meist so rough gelassen, wie sie entstanden sind. Die letzten drei Nummern sind in diesem Zuge Neueinspielungen von alten Stücken, die ich zuvor auf einem Flügel eingespielt hatte, hier aber auf meinem Upright Piano spiele. Sonst sind meine Stücke meist sehr detailliert ausgearbeitete Kompositionen, mit genauem Blick auf Form, Melodie, Begleitfiguren, Instrumentierung/Produktion, die über einen viel längeren Zeitraum entstehen.
 
KuKuQ: Martin, br puls hat dich einmal als "Musikmaschine" bezeichnet: Du produzierst elektronische Musik, komponierst Musik für Filme und Werbung, hast nebenbei noch Jazzbass studiert und nun stehst du mit dem Pianisten und Komponisten Carlos Cipa auf der Bühne: Strebst du nach stetiger Veränderung?
Occupanther: Es gibt einfach sehr viele Bereiche, die mich interessieren, die mir Spaß machen und die ich erforschen möchte. Auch wenn ich manchmal diejenigen Musiker beneide, die voll in einem Genre oder in ihrem Instrument aufgehen. Am Ende bin ich dankbar, von guten Menschen umgeben zu sein, die das alles mit mir mitmachen.
 
KuKuQ: Richten wir unseren Blick einmal auf die Neo-Klassik-Szene: Carlos, wie hat sie sich deines Erachtens verändert in den letzten Jahren?
Carlos: Nunja, die Neo-Klassik-Szene ist ja eigentlich ein Pop-Phänomen und hat in meinen Augen eigentlich gar nicht wirklich viel mit klassischer Musik zu tun. Ich glaube, in vielen Fällen von Musikern in diesem Bereich gibt es auch gar keinen wirklichen klassischen Background. Und selbst in meinem Fall - ich habe lange Jahre nur klassische Musik gespielt (von 6 bis 16 Jahren) und auch vier Jahre Komposition studiert - würde ich nicht wirklich behaupten, dass das, was ich mache, klassische Musik ist, dazu sind meine Einflüsse aus der Popmusik doch viel zu groß; aber natürlich steckt auch mein Wissen über klassische Literatur und meine Ausbildung am Instrument in der Musik …
Generell stehe ich der sogenannten „Neo-Klassik“-Bewegung deshalb eher kritisch gegenüber, in den letzten Jahren vor allem sind so viele vermeintliche Pianisten bzw. Komponisten und auch Labels aus dem Boden geschossen, die einfach nur auf den Zug, der da gerade fährt, mitaufspringen. Ich finde das gefährlich, weil doch oft Können und Einfallsreichtum fehlen.
Das (Pop-) Publikum hat da oft noch nicht die nötige Sensibilität, das einzuordnen, wie es das zum Beispiel bei einer Anfänger-Band oder einer Sängerin/einem Sänger hat und schon spielen Leute in einer Liga, in die sie ihren Fertigkeiten nach eigentlich gar nicht hingehören. Das ist aber eigentlich schade, weil es doch ein großes Potenzial gibt, anspruchsvollere Instrumentalmusik an ein größeres Publikum heranzuführen.
 
KuKuQ: Wie und wann entstand eure Idee, gemeinsam Musik zu machen?
Carlos: Anfang 2015 hat mich Martin aus dem Blauen heraus angeschrieben, dann haben wir uns getroffen und sehr schnell beschlossen, gemeinsam Musik zu machen. Aus anfänglichen Jam-Sessions ist dann relativ schnell die Idee mit der EP gekommen und wir haben begonnen, sehr detailliert an den Stücken zu arbeiten. Für das Live-Set proben wir seit einigen Wochen bei mir und haben ein tolles Set-Up erarbeitet. Alles entsteht live und für die Beats wird uns Simon Popp, ein einzigartig guter Schlagzeuger unterstützen. Ich freue mich sehr auf die kommenden Konzerte!

KuKuQ: Martin, eure gemeinsam entstandene EP "Trow" wird gerne als "gefühlsgesteuerte Symbiose von elektronischen und akustischen Klängen" bezeichnet. Gleichzeitig möchtest du nicht in Kategorien verstanden werden: Wo/wie würdest du eure gemeinsam entstandene Musik einordnen bzw. beschreiben?
Martin: Die ursprüngliche Idee war es, akustische und elektronische Elemente so zu verbinden, dass eine Unterscheidung nicht mehr nötig ist. Auch wenn es paradox klingt, aber unsere EP soll nicht so klingen, als hätte ein Elektro-Produzent mit einem Pianisten zusammengearbeitet. Die Kraft der Musik entsteht nicht aus Gegensätzlichkeit, sondern aus unserer persönlichen und kreativen Schnittmenge.
 
KuKuQ: Das Musikvideo zu „Trow“ ist sehr minimalistisch gehalten. Ganz anders als die Videos zu deinen eigenen Musikvideos, Martin. Warum?
Martin: Das Video war ursprünglich ein Hochschulprojekt, das Florian Strandl in Zusammenarbeit mit meinem Bruder Johannes Brugger – der ja für meine anderen Videos verantwortlich ist - realisiert hat. Mir hat die Ruhe und Klarheit in den Bildern gefallen und wie elegant das Licht choreografiert ist. Es wurde mit 35mm Film aufgezeichnet, was dem Video einen analogen Charme, eine Patina gibt. Glücklicherweise war Florian bereit, aus dem Material unser Musikvideo zu schneiden.
 
KuKuQ: Carlos, dieses Jahr soll dein nächstes full-length-Album herauskommen. Was können wir erwarten?
Carlos: Das Album ist auf jeden Fall deutlich bunter geworden, ich habe mit phantastischen Musikern zusammengearbeitet: Zu meinen vielen Tasteninstrumenten gesellen sich nun Geige, Cello, Klarinette, Bassklarinette, Posaune, Euphonium, Trompete, E-Gitarre. Die Kompositionen sind zum Teil deutlich länger geworden, das Klavier spielt zwar meist immer noch eine wichtige Rolle, ist aber doch deutlich in den Hintergrund gerückt. Aus den Aufnahmen sind dann in einem zweiten Schritt Klangflächen entstanden, die sich in die Kompositionen einweben.
 
KuKuQ: Und bei dir, Martin? Als "Tausendsassa" in Sachen Musik - auf was können wir uns in 2018 gefasst machen?
Martin: Ich bringe mit meiner Jazz Band „Fazer“ im März ein Album heraus, mit dem wir dann viel unterwegs sein werden. Natürlich wird es auch neue Occupanther Musik geben und mit Carlos ist mittelfristig auch ein weiterer Release in Planung.
 
Tickets:
16,- / 10,- im VVK
19,- / 12,- an der Abendkasse (Q-Card Rabatt möglich)
 
Cluster: https://www.kunstkulturquartier.de/index.php?id=1684
Webshop: http://bit.ly/2DWTXs8
Facebook: http://bit.ly/2nkWVNs
Reinhören: https://youtu.be/aenHs0u6VNk

www.carloscipa.com
facebook/yesoccupanther

Achtung: curt vergibt 3x 2 Tickets.
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Teilnahmeschluss 07.02.2018
 



CLUSTER FT. CARLOS CIPA & OCCUPANTHER
Samstag, 10.02.2018 // 20:30h

KüNSTLERHAUS IM KUKUQ
Königstraße 93
90402 Nürnberg
Tel.: 0911 23114000
kunstkulturquartier.de
musikverein-concerts.de




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