FAU: Die Natur ist ein kompliziertes System

DONNERSTAG, 31. AUGUST 2017

#Bildung, #FAU, #Studenten, #Studium

Seien wir ehrlich: Wenn uns jemand zu einer geobotanischen Exkursion einladen würde, wären die meisten von uns wahrscheinlich nicht sofort Feuer und Flamme. Pflanzen bestimmen, anstatt mit den Freundinnen und Freunden um die Häuser zu ziehen und am Ende noch die neueste Folge Game Of Thrones zu verpassen? Dabei ist die Geobotanik ein äusserst spannender Wissenschaftsbereich, der sich mit den aufregenden Zusammenhängen des Lebens beschäftigt. Leider wird dies oft verkannt. Deshalb möchten Studierende und Wissenschaftler/innen an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg dieses Bewusstsein seit 2010 weiter schärfen – und dabei die lange Tradition der Erforschung der Natur weiterführen.

„Seit den 1960er Jahren gab es an der FAU eine richtige Exkursionstradition der damaligen Arbeitsgruppe Geobotanik“, erklärt André Fichtner, der an der FAU Biologie, Chemie und Physische Geographie studierte und mittlerweile in Gießen promoviert. „Nach diversen Umstrukturierungen innerhalb der Uni und der Pensionierung einiger Dozenten drohte diese Tradition jedoch zu enden.“ Eine Gruppe von Studierenden und WissenschaftlerInnen gründete daher 2010 den GeoBotanik-Zirkel, „um das Angebot und das vorhandene Wissen an der Uni aufrecht zu erhalten.“

Dabei sind junge Menschen aus allen Fachrichtungen herzlich willkommen und auch bereits vertreten. Egal, ob aus der Biologie, der Physik, der Geographie oder der Pharmazie: sie alle eint die Freude an der Betrachtung der Natur und die Auseinandersetzung mit teilweise komplexen Zusammenhängen. „Es geht zwar primär um Pflanzen, die Vegetation und ihre Umgebung – aber eigentlich weit darüber hinaus“, sagt André. Ökologische Fragen werden vermittelt, Zusammenhänge zwischen klimatischen Bedingungen, der Beschaffenheit der Böden sowie der Veränderung dieser Umstände im Laufe der Zeit besprochen und dabei zu einem großen Bild zusammengefasst. „Unterm Strich geht es im GeoBotanik-Zirkel um ganzheitliche Umweltbildung und auch um ethische Fragen zu unseren Lebensweisen. Viele Veränderungen, die wir beobachten, haben direkt mit unseren menschlichen Einflüssen zu tun.“

25 Personen sind im Kreis des GeoBotanik-Zirkels und in wechselnden Konstellationen mit dabei, wenn es zu Gruppentreffen oder zu Exkursionen nach Teneriffa, in die Alpen oder nach Mitteldeutschland geht. Wer Lust hat, einmal vorbeizuschauen oder mitzumachen, ist herzlich willkommen. Am dritten Montag im Monat trifft sich der Zirkel im Steinbach-Biergarten.

Auf der Homepage geobotanik-zirkel.de findet man außerdem alle Informationen und Kontaktdaten rund um den GeoBotanik-Zirkel.




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