Kabarett, Comedy & Co
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Was sich wieder an Hochgeistigem, Scharfsinnigem und Künstlerischem tut, das erfahrt ihr genau hier, denn Tommy, unser Schreiberling von curt für Kabarett und Comedy, ist ein kritisches Trüffelschwein. Viel Spaß beim Schenkelklopfen!
STELZNER & BAUER: SÄCHSMASCHIENE & SÜßER SENF
SONNTAG, 02.04. // COMÖDIE FÜRTH
Stelzner ist Sachse und Bauer ist Bayer. Der ortsübliche Umgang mit unserer Sprache ist ihr Thema und das kann durchaus unterhaltsam sein. So richtig neu ist dieses Ding ja nicht. Viele Komödianten haben sich schon am sächsischen Dialekt abgearbeitet und leider verbindet man heutzutage Selbigen mit dummen, kurzhaarigen Spacken, die irgendwas von Deutschland murmeln. Hat man allerdings schon einmal einen Dresdner das Wort Avocado sagen hören, verfällt mal in Windeseile der Erotik dieses Dialekts. Beim Bayerischen verhält es sich für einen Norddeutschen wahrscheinlich kaum anders. Ob die Auseinandersetzung mit diesen zwei Fremdsprachen wirklich abendfüllend ist, lässt sich ganz einfach in der Comödie rausfinden.
ALFRED DORFER: UND...
MITTWOCH, 05.04. // TAFELHALLE
Denkt man an Österreichisches Kabarett und Satire, kommen einem sofort zwei Namen in den Sinn: Joseph Hader und Alfred Dorfer. Wo der Hader eher direkt und „in your face“ ist, kommt Herr Dorfer über die Poesie, das Schauspiel und die kleinen Geschichten, quasi den Seiteneingang. Das neueste Programm des diesjährigen Deutschen Kabarettpreis-Gewinners handelt vom Umziehen und den damit einhergehenden Veränderungen. Was bleibt zurück, was erwartet einen und wie wird sich die Zukunft darstellen? All diese Fragen verpackt er gekonnt in kleine Episoden, die er mit Schwung und Verve als kleines Ein-Mann-Theater vorträgt. Es ist großartig, dass ein eher sperriger Künstler ein derart großes Publikum findet.
COMEDY MIX
DONNERSTAG, 06.04. // KULTURKELLEREI
War der Comedy Mix in den letzten beiden Monaten eher eine Solo-Show, muss man bei der Vielzahl der auftretenden Künstlern aufpassen, noch genügend Platz für Gäste in der KulturKellerei zu haben. Am Start im April sind Patrick Ebner, Burkhard Behring, Tom Ehrlich, das Feuerbach Quartett, Tobi Schimon und Bastian Mahler. Der Eintritt ist frei, die Künstler brauchen aber zumindest Taxigeld. Alsbald der Hut umgeht, bitte reichlich füllen.
LUISE KINSEHER: RUHE BEWAHREN
07.04. + 08.04. // COMÖDIE FÜRTH
Luise Kinseher kann vieles. Sie ist eine durchaus veritable Schauspielerin, natürlich nur in Rolle der bayerischen Ureinwohnerin, sie hat die Aufgabe der Bavaria beim Derblecken auf dem Nockherberg inne und sie ist als Rampensau auf den Kleinkunstbühnen der Republik unterwegs. Dabei bewegt sie sich elegant zwischen Gesellschaftskritischem und Politischem und auch bei ihr gilt: Der Vortragende macht den Vortrag gut. In ihrem Fall kann man problemlos über einige inhaltlichen Längen hinwegsehen, da sie einfach eine gute Figur auf der Bühne macht.
ANDREAS THIEL: DER HUMOR
08.04. + 09.04. // BURGTHEATER
Andreas Thiel ist ein 1971 in der Schweiz geborener Satiriker, der im gesamten Verlauf seiner Karriere oft anzuecken wusste. Ob er sein Heimatland gen Island verließ, weil er Steuern als unanständig bezeichnet, das Schweizer Fernsehen nach massiver Kritik an Ariel Scharon, dem damaligen israelitischen Premierminister, verlassen musste oder seit geraumer Zeit nur noch unter Polizeischutz auftreten kann, da er den Islam aufs Schärfste kritisiert – der Mann weiß zu polarisieren. Er selbst bezeichnet Humor in einem Zeitungsinterview als eine Nehmerqualität und nicht als Geberqualität und findet, dass Menschen ihrer Differenzen nur mit Humor überwinden können. Klingt nach zwei spannenden Aufführungen.
EGERSDÖRFER UND ARTVERWANDTE
DIENSTAG, 11.04. // KÜNSTLERHAUS (FESTSAAL)
Der Lenz ist da und auch wenn niemand so genau weiß, wer Veronika eigentlich war, haut Grandmaster Egersdörfer wieder mal ein Programm raus, das sich gewaschen hat. Aus der bayerischen Landeshauptstadt reist der Schriftsteller, Journalist und Kritiker Michi Sailer an. Ein Tausendsassa wie aus dem Buche. Aus der fränkischen Landeshauptstadt, die keine ist, werden uns Claudia Holzinger und Lilly Urbat aka HolzingerUrbat heimsuchen. Sie werden von ihren Ausstellungen, Events, Lesungen und Skulpturen berichten. Das alberne Grundgerüst bilden wie immer der mächtige Bird Berlin, der nicht unmächtigere Ahmet Iscitürk, der mega-mächtige Matthias und die Elfe Carmen. Kommet zu Hauf, ihr Lieben! Präsentiert von curt.
MARK BRITTON: MIT SEX GEHT’S BESSER
21.04. + 22.04. // BURGTHEATER
Wie nennt man die Fortsetzung des Programms „Ohne Sex geht auch (nicht!)“? Natürlich „Mit Sex geht’s besser“, zumindest, wenn einem auf die Schnelle nichts Besseres einfällt. Mark Britton ist ein britischer Komiker, der seit über zwanzig Jahren in Deutschland lebt und hier auch sein künstlerisches Unwesen treibt. Aber nicht nur das, denn er hat auch eine Ausbildung in Pantomime und Clownerie bestritten – Sachen gibt’s! Inhaltlich sollten beim aktuellen Programm keine allzu großen Fragen im Raum stehen und Koitus geht irgendwie immer. Zwei Abende, mit uns und mit und über Sex im Burgtheater.
DIE FEISTEN: NUSSSCHÜSSELBLUES
SAMSTAG, 29.04. // GUTMANN
Da sitzen die beiden Kollegen – keine Haare mehr am Kopf, dafür schwarze Sonnenbrillen auf der Nase. Optisch irgendwo zwischen Bluesbrothers und Techno-Jünger der ersten Stunde angesiedelt, singen sie ein kleines Lied über die berühmtberüchtigte Schüssel voller Erdnüsse auf dem Bartresen. Sie stellen sich die Frage, wer wohl außer den Nüssen so alles in der Schale lebt und wie diese ganzen Mikroorganismen zwischen die Nüsse gekommen sind. Das ist jetzt nur eins von vielen kleinen Liedern, die die Herren gekonnt und durchaus charmant vortragen.
Wer also in Zeiten größter Unsicherheit einfach mal ein wenig Ablenkung sucht, ist bei diesen Endvierzigern, mit und ohne Bauch, bestens aufgehoben.
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