Black Lives in America
#Casablanca, #Deutsch-Amerikanisches Institut, #FAU, #Kino
Nicht erst seit der Wahl von Donald Trump steigt die Unzufriedenheit in der afroamerikanischen Bevölkerung der USA. Das Kino Casablanca nimmt die aktuell Entwicklung, in der der längst überwunden geglaubte Rassismus die breite Öffentlichkeit erreicht hat, zum Anlaß und zeigt in Kooperation mit dem Deutsch-Amerikanischen Institut vier Filme in der Reihe „Black Lives in America“ mit anschließenden Filmgespräch.
Nach FENCES im Februar, wird am 9. März der in der Kategorie „Bester Film“ Oscar-prämierte Film MOONLIGHT gezeigt. Insgesamt war der Film für 8 Oscars nominiert und wurde schließlich mit drei Oscars prämiert. Darunter auch Barry Jenkins für seine Drehbuchadaption nach einer Geschichte von Tarell Alvin McCraney. Der neunjährige schwarze Junge Chiron wächst unter schwierigen Bedingungen bei seiner alleinerziehenden drogensüchtigen Mutter (Naomie Harris, die dafür eine Oscar-Nominierung als beste Nebendarstellerin erhielt) im Armenviertel von Miami auf. Seine Ersatzfamilie findet er in Drogenhändler Juan (Mahershala Ali, der für seine Rolle einen Oscar als bester Nebendarsteller erhielt) und dessen Frau. Jahre später erlebt der für seine Unmännlichkeit gemobbte und eher schmächtige Teenager seine erste intime Erfahrung mit seinem Kumpel Kevin, was nicht verborgen bleibt. Als Erwachsener, nun mit dem Namen Black und abgerutscht ins kriminelle Milieu, verbirgt er seine Neigung hinter antrainierten Muskeln und wortkarger Gefühllosigkeit, bis sich Kevin eines Tages wieder bei ihm meldet. Im Filmgespräch danach steht Stephen Kötzing, wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für Amerikanistik an der FAU Erlangen-Nürnberg, Rede und Antwort.
Am 23. März geht die Reihe weiter mit DO NOT RESIST, ein Film von Craig Atkinson über Polizeiarbeit in den USA. Nicht zuletzt wegen der Vorkommnisse in der Stadt Ferguson im US-Bundestaat Missouri, bei denen der erst 18 Jahre alte Schüler und Afroamerikaner Michael Brown von einem weißen Polizisten erschossen wurde, und den folgenden heftigen Unruhen und Demonstrationen gegen rassistisch motivierte Polizeigewalt, setzt die Polizei zunehmend auf Militarisierung. Atkinson begleitete Spezialeinheiten hautnah bei ihrer Arbeit und zeigt, wie kriegsbewährte Taktiken und modernste Vorhersagetechnologien gegen die Bürger eingesetzt werden. Da der Film keinen regulären Kinostart in Deutschland besitzt, ist er nur in dieser Vorführung im Casablanca zu sehen ist. Gesprächpartnerin im Anschluß ist Frau Dr. Katharina Gerund, ebenfalls vom Lehrstuhl für Amerikanistik der FAU Erlangen-Nürnberg.
Abschluß der Reihe ist am 13. April mit BIRTH OF A NATION und Dr. Katharina Gerund. Der Historienfilm von Nate Parker erzählt die Geschichte des amerikanischen Sklavenanführers Nat Turner im 19. Jahrhundert. Für Afroamerikaner absolut unüblich wächst er zusammen mit dem weißen Sohn des Plantagenbesitzers auf einer Plantage im Bundestaat Virginia auf, lernt lesen, wird Prediger und später vor den Karren der weißen Plantagenbesitzer gespannt, um als schwarzer Wanderprediger die schwarzen Sklaven davon zu überzeugen ihr Schicksal in der Sklaverei als von Gott gegeben hinzunehmen. Schließlich durchschaut er das Ausmaß der Sklaverei, bricht mit seiner Rolle als Prediger und zieht als Anführer der versklavten Schwarzen in eine blutige Schlacht gegen die Unterdrücker. In den USA führte der von Kritikern hochgelobte Film zu weitreichenden Diskussionen, die schon zu Prä-Trump-Zeiten erkennen ließen, dass die Konflikte von damals noch immer nicht vollständig behoben sind.
Alle Filme beginnen jeweils um 19 Uhr. Alle Filme werden in der Originalfassung mit deutschen Untertiteln gezeigt.
Eintritt normal 8 Euro, Ermäßigt 5,50 Euro (Mitglieder Casa e.V., Studenten, Schüler, Schwerbehinderte, Nürnberg-Pass, DAI-Fördermitglieder)
CASABLANCA
Brosamerstr. 12
90459 Nürnberg
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