So ein Theater ... im März
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Bühnenkunst mit geisterhafter Rückkoppelung: die Schatten von Maria Schell und Inge Meysel könnte man patenschaftlich über einer Schauspielproduktion vermuten, Rainer Werner Fassbinder ist sogar nomineller Titelheld einer anderen. Erstere bei der Vollkorn-Dramatik von Gerhart Hauptmanns „Ratten“, zweiter in Falk Richters wieder arg aktuell gewordener Erinnerung an „Deutschland im Herbst“ vor vierzig Jahren.
Doch was soll´s, schliesslich fürchtet sich auch kein Bühnen-Romeo dieser Welt (einschliesslich jetzt in Erlangen) bei der Annäherung an Shakespeare vor der Erinnerung an Leonardo di Caprio. Live is life! Grosses Sortiment an Neuigkeiten, dazu Raritäten und Kassenknüller: 18 Stücke bietet allein das Staatstheater im Schauspiel, 8 Produktionen gibt es dort im Opernhaus, ein Paket von 37 Angeboten an 31 Märztagen hat die Tafelhalle mit Studioableger Künstlerhaus im Umlauf. Die Höhepunkt-Auslese.
DER WAHNSINN DER LIEBE UND EIN SPRUNG VOM BALKON
Theaterwegweiser für März von Dieter Stoll
STAATSTHEATER NÜRNBERG
PREMIERE. Gerhart Hauptmanns DIE RATTEN (hier zuletzt 1985 in einer spurlos verschwundenen Inszenierung zu sehen) jetzt mit der vielseitigen Julia Bartolome in der tragischen Mutterrolle der Maurerpoliers-Frau John, die einst der jungen Inge Meysel im TV-Film und zuvor im großen Gefühlskino Maria Schell viel Ruhm brachte. In Nürnberg ist der 1912 mit dem Literaturnobelpreis geschmückte Autor, der samt seinen naturalistischen Ab(zieh)bildern des tragödienumflorten Lebens der „kleinen Leute“ zeitweise aus der Ästhetik-Mode gefallen schien, in größeren Abständen immer wieder im Spielplan aufgetaucht. Am „Biberpelz“ kuschelte die dichterische Schicksalsgeste für den Alltag besonders gern. Radikal runderneuert wurde der Dramatiker vor 40 Jahren durch Hansjörg Utzerath, der das von Männerwelten bedrohte Schicksal der „Rose Bernd“zur Verblüffung des Publikums auf der Bühnenbildlandschaft des Nürnberger Kulturpreisträgers Karl Kneidl aus lauter riesigen LKW-Reifen in einer Macho-Metapher platzierte. Starregisseure wie Einar Schleef und Michael Thalheimer entdeckten erst danach Hauptmanns Wucht-Poesie als Basismaterial für ihre eindringlichen Bildwelten. Dass Regisseur Sascha Hawemann für „Die Ratten“, wo die verzweifelte Frau John nach dem Tod ihres Kindes das uneheliche Baby von Dienstmädchen Pauline (die preisgekrönte Josephine Köhler im nächsten Einsatz) als eigenes ausgibt, ähnlich drastische Bilder sucht, darf man vermuten. Er hat hier zuletzt Arthur Millers „Tod eines Handlungsreisenden“ in eine surreale Kleiderkammer versetzt, blockiert also gern den sichernden Aufbau von biederer Kulissenschiebungsrealität.
Premiere: 4. März, weitere Vorstellungen 5./9./17./18./21./30. März im Schauspielhaus.
PREMIERE. Eine Kriegsnachricht aus dem Jahr 1990, als Saddam Husseins Truppen trotz aller Proteste der restlichen Welt in Kuwait einmarschierten, ist die Vorlage für dieses 20 Jahre später geschriebene Stück. In BLACK BOX 149 geht es um den Linienflug der British Airways vom 20. August 1990, den die brutalen Besatzer gewaltsam stoppten, um Mannschaft und Passagiere in Geiselhaft zu nehmen. Der australische Autor R. Johns stellt im Psychothriller den Piloten mit seinen bruchstückhaften Erinnerungen ins Zentrum. Er lässt ihn beim Versuch, die dramatischen Ereignisse für die Information der eigenen Tochter zu rekonstruieren, zurück in den Albtraum stürzen. Ein Terror-Trauma, das auch die Zeit nicht heilen kann, wuchert neu. Die Uraufführung 2011 in Melbourne war ein großer Erfolg, trotzdem brauchte die australische Kulturförderung fünf Jahre Vorlauf für den Export. Die Europäische Erstaufführung in Nürnberg inszeniert Christian Papke, der seit vorigem Jahr hier den internationalen Dramenwettbewerb „Über Grenzen sprechen“ leitet. Neben Heimo Essl in der Rolle des Piloten spielt als Gast der 1989 in Berlin geborene Sohel Altan Gol, der seine Bühnenlaufbahn in der Kreuzberger Kult-Produktion „Verrücktes Blut“ begann.
Premiere: 18. März, weitere Vorstellungen: 22.+30. März in der BlueBox.
COMEBACK. Auf den mit gutem Grund gefeierten Heldentenor Vincent Wolfsteiner (in Nürnberg auch schon Otello und Tristan) muss man bei der auf März und April verteilten Wiederaufnahme und erstmaligen Zyklen-Vereinigung von Richard Wagners „Ring des Nibelungen“ vorerst verzichten: Er ist inzwischen an der Frankfurter Oper engagiert und kommt aus Termingründen nur für eines der vier Stücke in der besonders anspruchsvollen Rolle des Jung-Siegfried zurück. Als Feuergott Loge in DAS RHEINGOLD und als Siegmund in DIE WALKÜRE ersetzt ihn Tilmann Unger, der imposante Antonio Yang ist wieder am ersten Abend der wüste Unterweltler Alberich und ab dem zweiten der um Restwürde ringende Gott Wotan. Der aus Polen stammende Italo-Bariton Mikolaj Zalasinski (sonst glanzvoll bei „Tosca“ und „Rigoletto“ zuhause) übernimmt diesen Herrschaftspart aus dem sehr „deutschen“ Fach nur im Teil 1 für den Einzug nach Walhall – und hat damit tatsächlich sein spätes Wagner-Debüt. Feste Größe mit starker Stimme: Rachael Tovay bleibt die wilde Brünnhilde, quasi die Hojotohochdramatische vom Dienst. Regisseur Georg Schmiedleitner (siehe auch Tennessee Williams und Alban Berg im Spielplan) hat freilich nur bedingt Zeit für eigenhändige Nachbesserungsarbeiten, er probt Johann Nestroys so ganz andere Lustspielerei „Liebesgeschichten und Heiratssachen“ zur April-Premiere am Wiener Burgtheater. Aber GMD Marcus Bosch am Pult, das ist sicher, wird weiter an seinem fein gesponnenen Konzept feilen.
Termine: „Rheingold“ am 4./12. März, „Walküre“ am 19./26. März im Opernhaus.
NUR NOCH VIER AUFFÜHRUNGEN. Avantgarde für alle Zeit? Alban Berg komponierte WOZZECK vor 1925 dicht am Büchner-Drama „Woyzeck“ und schuf mit diesem Hochamt des Atonalen ein Fanal neuen Musiktheaters. Es ist, wie aktuell zu erleben, ein immer noch überwältigendes Opernereignis. Das Leid des gedemütigten Anti-Helden, der in einem Panoptikum der Gewissenlosigkeit seinen letzten Halt verliert und die Liebe seines Lebens im Wahn umbringt, hat seine schockierende Wirkung behalten. Der eher in sanfteren Partien und als Oratoriensänger populär gewordene Jochen Kupfer nimmt die Herausforderung bravourös an. Sie steckt nicht nur in der außergewöhnlichen Kompositionsweise oder dem subtilen Sprechgesang, sondern auch in der zupackend bilderstürmenden Regie von Georg Schmiedleitner, der nach seinen speziellen Bekanntschaften mit Mozart, Verdi und Wagner an der Schwelle der Neutöner angekommen ist. Er löst Wozzecks Welt aus dem Militär-Panoptikum, macht den scheuen Soldaten zum Autisten, verlegt die Handlung aus poetischer Vergangenheit in die konkrete Gegenwart der Smartphones und Shopping-Tüten – was einem Regie-Kollegen freilich kürzlich auch zu „Boris Godunow“ eingefallen war. Eine dennoch bemerkenswerte Produktion, die sich mit zauberisch modernem, doch keineswegs verstörendem Sound der Staatsphilharmonie selbstbewusst einreiht neben legendäre Vorgänger. Aber sie ist schnell wieder weg: Am
2. April mit der sechsten Aufführung verschwindet die von Gabór Káli dirigierte Inszenierung bereits aus dem Spielplan.
Termine: 2./6./29. März (letztmals 2. April) im Opernhaus.
PREMIERENFRISCH. Es ist nicht alles rund, was ins Eckige trifft: In der deutschen Premiere des britischen Kicker-Stückes DER ROTE LÖWE, das zwar nicht von einem Club-Leihspieler bei 1860 München handelt, aber laut Inhaltsangabe (an dieser Stelle vermeiden wir das Wort „auch“) bei einem „semiprofessionellen Fußballverein“ spielt, geht es immerhin um Aufstieg. Ein väterlicher Zeugwart mit dem Kennerblick für Talente (Frank Damerius), ein skrupelloser Trainer auf Karriere-Trip (Marco Steeger) und der begabte Nachwuchsspieler mit Ambition (Frederic Bott) springen im Dreieck in Richtung Ruhm und Geld. Um Sport geht es auch. Autor Patrick Marber kann viel, er ist z.B. Komiker und Regisseur, kennt sich ebenso in Stadion-Kabinen aus und könnte Theaterfreunden mit Langzeitgedächtnis noch von seinem bisher besten Stück „Hautnah“ in Erinnerung sein. Klaus Kusenberg, einmal pro Saison im Einsatz als Importspezialist für das in Deutschland sonst vernachlässigte Format des Londoner Edel-Boulevards eines von Pointen umstellten Problembewusstseins, führt nach guten Erfahrungen mit „George Kaplan“ und „Alle lieben George“ wieder stilsicher Regie.
Termine: 1./2./4./9./18./21./31. März in den Kammerspielen.
TANZ-ERFOLGE. Im März ist eindeutig Nürnberger Tanztheater-Frühling: Zwei kurzfristig eingefädelte Zusatzvorstellungen des ständig ausverkauften Doppelabends MONADE (mehr noch als die Uraufführung von Goyo Montero wird die Europa-Premiere „Antiche danze“ von Mauro Bigonzetti als wunderbar entspannte, perfekt umgesetzte Choreographie bejubelt) und die Wiederkehr des hausgemachten Handlungsballetts CYRANO frei nach Rostands romantischer Herz-
Schmerz-Komödie vom schüchternen Poeten als Karaoke-Lover, in nahezu komplett neuer Besetzung, neben der zweifach gebotenen INTERNATIONALEN BALLETTGALA (10.3./11.3.). Sie ist das luxuriös funkelnde Schmuckstück der Saison, die ihren künstlerischen Höhepunkt erst nächsten Monat mit Monteros neuem „Don Quijote“ ansteuert. In der Gala (stolze Preise bis über 100 Euro) nutzt der Nürnberger Spartenchef aus Spanien mit Berliner Solisten-Vergangenheit sein offenbar bestens intaktes Netzwerk. Gerahmt von der Nürnberger Compagnie mit Highlight-Spots aus dem Repertoire werden Solotänzer*innen der Bravour-Kategorie u.a. vom Royal Ballet London, Marijnski Ballett St. Petersburg, Portugiesischem Nationalballett sowie aus den Ensembles der Münchner Staatsoper und der Dresdner Semper-Oper auftreten. Spitzentanz in jeder Hinsicht.
Termine: Monade 3./5. März ––– Cyrano am 17./25./31. März ––– Ballett-Gala am 10./11.März im Opernhaus.
DAUERLÄUFER. Zur Nürnberger Premiere 2015 war das der Nachhall eines modernen Literatur-Mahnmals, inzwischen ist der ehrwürdige Roman in den USA aus gegebenem Anlass wieder Bestseller und die Kammerspiel-Inszenierung von Christoph Mehler dürfte auf den zweiten Blick sogar an Brisanz gewinnen. Das neue britische Bühnenstück mit dem Ur-Titel 1984, eine Fortschreibung von Orwells in Druck und Film verewigtem Big-Brother-Klassiker der latenten Manipulationsbedrohung, ist mit Gegenwartskenntnis und Zukunftsangst aufgeladen. Was im Jahr 1948 der Autor auf 1984 projizierte, bewegt sich nun auf der Brücke von 2015 zu 2050 ins Ungewisse. Der Regisseur, ständiger Gast für inszenatorische Wagnisse in Nürnberg und grade in Proben mit Max Frischs „Biedermann und die Brandstifter“ erneut auf der Spur eines modernen Klassikers, lenkt die Story entlang an Videoinstallation und Wort-Oper über die Cinemascope-Bühne. Ein solider Erfolg im Spielplan ist das nachdenklich stimmende Stück DER PROZESS DES HANS LITTEN geworden. Das britische Doku-Drama über einen jungen Berliner Anwalt, der noch kurz vor Hitlers Machtergreifung den Nazi-Führer zur peinlich entlarvenden Aussage vor Gericht zwang und wenig später dafür ins KZ gesperrt wurde, stellt den aussichtslosen Kampf von Littens Mutter um das Leben ihres Sohnes in den Mittelpunkt. Schauspielerin Patricia Litten, die Enkelin, spielt diese Rolle eindrucksvoll nachfühlend in einer leider etwas zaghaft konventionellen Inszenierung. Die anderen Dauerläufer im Spielplan sprechen schon fast für sich: DIE 39 STUFEN nach Alfred Hitchcocks Thriller-Spaß als eher am Zwerchfell als an den Nerven kitzelnder Publikumserfolg (Achtung, trotz chronisch ausverkaufter Vorstellungen nun nach vier Jahren im März letztmals) neben dem Hör/Schau-Spiel WINNETOU, die geradezu verehrungsvoll spöttische Hommage von Thomas L. Dietz und Philipp Weigand an Phantasie-Hochstapler Karl May zwischen Dresden-Radebeul und den ewigen Jagdgründen, was inzwischen schon alle drei Bühnen des Schauspielhauses eroberte. Das kann man auch von EVENT melden, John Clencys jeden leeren Raum mit einem Lächeln abfüllenden Monolog des plauderselig selbstironischen Ersatzschauspielers. Pius Maria Cüppers in seiner eindrucksvollsten Nürnberger Leistung in 17 Spielzeiten als bestens gelaunter Akteur, der sein Medium mal eben so zur Disposition stellt, die amüsiert irritierten Zuschauer dabei mit Wahrheitsbehauptung und Lügenvermutung umgarnt. Zaubern kann er auch. Nach der Premierensaison 2011 im großen Haus folgten Serien in den Kammerspielen. Inzwischen darf man dem Entertainer in der BlueBox ganz nahe rücken.
Termine: Der Prozess des Hans Litten am 8./19./29. März im Schauspielhaus ––– 1984 am 13./20. März, Winnetou am 16./24. März ––– Die 39 Stufen letzte Vorstellung am 11. März, jeweils in den Kammerspielen ––– Event am 5. März in der BlueBox.
GROSS-KLASSIK. Ohne die klassischsten Dramatiker ist ein Spielplan selbst 2017 schier unmöglich. Shakespeare (siehe auch Erlangen) sowieso, da hat Nürnberg mit seinem „Drei Stücke für einen Preis“-Sampler RÖMISCHE TRILOGIE ein ungewöhnliches Projekt im Rennen. John von Düffel, der Berliner Spezialist für Roman-Theaterei und Digest-Dramatisierung, kürzte drei selten gespielte abendfüllende Titel („Coriolan“, „Julius Cäsar“, „Antonius und Cleopatra“) zu einem griffigen Epos, das Regisseur Klaus Kusenberg in dreieinhalb (statt grob geschätzt zehn) Stunden einigermaßen flott hinter sich bringt. Manches ist kurzweilig, manches kurzatmig. Stefan Willi Wang und Julia Bartolome an der Spitze des wortgewandten Ensembles. Zwar ist Friedrich Schillers WILHELM TELL vom Titel her populärer, aber das hat nichts mit Erfahrungen im Gegenwartstheater zu tun, dessen Trendsetter eher einen großen Bogen um die pathetische Freiheitshymne der Eidgenossen machen. Weil sie schon durch manche „hohle Gasse“ musste. Dass im Originaltext die vermutlich größte Sammlung geflügelter Worte steckt, garantiert „Kenn ich doch“-Effekte beim Zuschauer. In der Regie von Volker Schmalöer , der in Nürnberg mit „Menschenfeind“ und „Diener zweier Herren“ zuvor eher um Komik bemüht war, ist das ein Entmystifizierungsversuch geworden – mit sympathisch menschelnden Figuren jenseits aller Kalenderspruchkammern. Die aufschreckbaren Bürger sitzen im Abwartezimmer Spalier auf Polstersesseln zwischen Stehlampen. Daniel Scholz spielt die zum Apfelschuss gezwungene Titelfigur in zorniger Redlichkeit.
Termine: Römische Trilogie am 26. März (dann wieder 7. April und weitere sechs Vorstellungen bis Juli) ––– Wilhelm Tell am 16./25./31. März (dann nur noch am 9. April).
KASSENKNÜLLER. Bei der Abstimmung mit den Füßen, den an der Kasse meistgefragten Aufführungen, liegen im Schauspielhaus derzeit die Wiederkehr der nachschwitzenden US-Dramatik des legendären Tennessee Williams in DIE KATZE AUF DEM HEISSEN BLECHDACH (die explosive Josephine Köhler mit dem rollenbedingt meist einbeinig hüpfenden Stefan Willi Wang im emotionalen Delirium und Michael Hochstrasser mit Big-Daddy-Poltern dazu) ganz vorn – und außer Konkurrenz daneben der übermütige Spaß der Schlagershow im Seniorenheim singender Altmimen unter der in aller Tollkühnheit willkommenen Titelbehauptung EWIG JUNG. Beiläufig ist das übrigens auch ein Drei-Generationen-Projekt des Staatstheaters Nürnberg, mit den Prototypen Josephine Köhler/Marco Steeger/Frank Damerius. Ansonsten hält sich Ferdinand von Schirachs von der Kammer ins große Haus aufgestiegenes Schauprozess-Spiel TERROR, wo die Zuschauer als Schöffen einer mit Ethik klingelnden Gerichtsverhandlung bei Bedarf gerne mal dem Grundgesetz widersprechen dürfen, weiterhin prächtig. Im Opernhaus gibt es derzeit keine klaren Favoriten, selbst für Jule Stynes als Quotenbringer angesetztes Broadway Musical der B-Kategorie SUGAR – MANCHE MÖGENS HEISS, das trotz wirbelnder Tanzeinlagen denn doch ein zu braver Abklatsch des Billy-Wilder-Films geworden war, sind immer Restkarten zu haben.
Termine: Die Katze auf dem heißen Blechdach am 10./12./15./ 22. März ––– Ewig jung am 14./23./24. März ––– Terror am 7./11./28. März jeweils im Schauspielhaus ––– Sugar am 18./23./27. März im Opernhaus.
STAATSTHEATER NÜRNBERG
Richard-Wagner-Platz 2-10, Nürnberg
staatstheater-nuernberg.de
GOSTNER HOFTHEATER
PREMIERE. Wenn der statistisch meistgespielte deutsche Autor Lutz Hübner Probleme aufgreift, dann ist zweierlei gesichert: Er weiß, wovon er redet und er wird mit seiner Dichtkunst niemals ins Bodenlose abheben. „Es kennt sich niemand in Sozialwohnungen, Jugendknästen und Lehrerzimmern des Landes besser aus“, befand ein Kritiker, der das über Jelinek oder Handke sicher nicht gesagt hätte. Mit „Frau Müller muss weg“, der Komödie über Helikopter-Eltern bei Schulsprechstunden, hat Hübner das breite Publikum erreicht. Bei PHANTOM (EIN SPIEL) muss das Etikett „Flüchtlingsdrama“ nicht abschrecken. Das „Spiel“ betrifft die Vorurteile, die jeder mit sich herumschleppt. Es geht in der Story um osteuropäische Armutsflüchtlinge, dabei aber ebenso um deren Illusion vom Paradies wie um unsere Klischeesammlung zur Erfahrung mit ihnen. Wortwitz findet Lutz Hübner dabei immer wieder aussichtsreicher als moralisierende Zeigefinger. Zuschauer, die mit Blick auf die Realität wütend werden und trotzdem noch lachen können, sind sein Zielpublikum. Silke Würzberger inszeniert mit Fünf-Personen-Ensemble.
Premiere: 8. März, weitere Vorstellungen 10.,11., 15. bis 18., 22. bis 25. März, 29. März bis 1. April im Gostner Hoftheater.
ZUM VORMERKEN. Ab 4. April gastiert SIGI ZIMMERSCHIED, als Passauer Satiriker mit scharfrichterlicher Wucht seit Jahrzehnten schlichtweg unheimlich und als kerniger Filmschauspieler inzwischen hoch geschätzt, wie jedes Jahr in seinem Nürnberger Stammhaus. Diesmal ist ihm mit der theologisch eigenwilligen Schöpfungsgeschichte DER SIEBTE TAG offenbar wieder „Kabarett-Theater“ der Sonderklasse geglückt, denn nach der Münchner Premiere kürzlich überschlugen sich die Kritiker vor Begeisterung. Die ersten drei Abende kommt er ins kleine Gostner, dann zieht er zwei Tage in den größeren Hubertussaal. Karten gibt es bereits im Vorverkauf.
GOSTNER HOFTHEATER
Austr. 70, Nürnberg
gostner.de
HUBERTUSSAAL
GASTSPIEL. Mit der Frauen-WG aus der TV-Kultserie teilen diese GOLDEN GIRLS zumindest die solidarische Gesinnung. Beim AUFSTAND IM ALTENHEIM wollen vier ältere Damen in bester geistiger Verfassung mit Unterstützung ihres Heimleiters die Segnungen der „Pflegestufe 2“ erschleichen. Dafür simulieren sie Gebrechlichkeit bis der Arzt kommt – respektive bis das Gutachten passt. Im Ideal-Ergebnis soll daraus die Geschäftsidee „Golden Girls GmbH“ werden, das Seniorenstift in Selbstverwaltung. Das Projekt des Berliner Theater hardt attacks kommt zur zweiten Runde nach Gibitzenhof, nachdem im Vorjahr das Debüt-Gastspiel mächtig Eindruck machte – und wer das als Ergänzung zur Rentner-Show „Ewig jung“ sehen will, liegt auch nicht falsch.
Termine: 15. und 16. März im Hubertusaal.
HUBERTUSSAAL
Dianastraße 28, Nürnberg
gostner.de
TAFELHALLE
COMEBACK. Mit spartenübergreifenden Projekten und schnell reagierenden Stücken hat Falk Richter als Autor und Regisseur in Berlin (Schaubühne und Gorki-Theater) eine besondere Art von Doku-Performance geschaffen. Bisheriger Höhepunkt dort ist sein Agitations-Spektakel „Fear“ gegen die Tumult-Ideologen von AfD und Pegida samt deren bürgerlichem Anhang, gegen das sogar Anzeige erstattet wurde. Die Klage ist abgewiesen, das Stück wird weiter gespielt. Das kurz nach der Uraufführung in Straßburg entwickelte und in zweiter Produktion in Nürnberg interpretierte Folgestück JE SUIS FASSBINDER schlägt in die gleiche Kerbe – gegen die Aggression der Angst- und Plattmacher. Rainer Werner Fassbinders Beitrag zum 1977 in ähnlich kritischer Stimmungslage entstandenen Episodenfilm „Deutschland im Herbst“, wo der Künstler die gesellschaftliche Bewegung mit erkennbarer Verzweiflung abhorcht, ist die Vorlage für diesen auch als Hommage lesbaren Text. Er braucht, wie alle Kreationen Richters, den befeuernden Funkenschlag der Deutungs-Teams. Meistens sorgt er selbst dafür, aber dem Nürnberger Barish Karademir und seinen Partnern hat er die deutsche Erstaufführung zugetraut. Das konnte er auch, die groß angelegte Aufführung gehört zum Besten, was in der laufenden Saison hier in der Region geboten wird.
Termine: 23./24./25. März in der Tafelhalle.
NÄCHSTE RUNDE. Tatsächlich nur zwei Hände, aber viele Stimmen und jede Menge Köpfchen sind im Einsatz beim Figurentheater KASPER IN TEUFELS KÜCHE, wo der Mr. Trullala von Depressionen erwischt wird und seine Orientierung (Gretel, Prinzessin, Großmutter) verliert. Beinahe, denn „das Geheimnis der schlechten Laune“ darf dann doch nicht die wahre Lust am Leben überlagern – den Duft frischer Pfannkuchen beispielsweise. Marc Becker beschrieb die Höllenfahrt mit Kalorienbomber für Thalias Kompagnons, Tristan Vogt lenkt die Puppen von Joachim Torbahn durch die Denksport-Anarchie. Und wer im März wieder keine Karten bekommt, sollte für 12. und 13. April vorplanen.
Termine: 1./2./11. März im Foyer der Tafelhalle.
GASTSPIEL. Mit dem denkwürdigen Gastspiel „Made in Bangladesh“, wo sie mit zwölf Kathak-Tänzer*innen aus Berichten über die berüchtigten Textilfabriken des Entwicklungslandes eine energiegeladene choreographische Metapher für Unterdrückung machte, ist die Berliner Tanz-Regisseurin Helena Waldmann noch in allerbester Erinnerung. Ihr neues Stück GUTE PÄSSE, SCHLECHTE PÄSSE – EINE GRENZERFAHRUNG behält den globalen Blick, muss dafür aber nicht in ferne Regionen reisen. Eine Menschenmauer wird ins Zentrum der Bühne gebaut, Trennung für die zwei grundverschiedenen Gruppen einer Tanz-Compagnie und der Artisten des Nouveau Cirque. Wie sie sich bei aller fremdelnden Ästhetik im Spiegelbild annähern, welche Arten von Verständnis und Blockade dabei entstehen, das ist der Kern der bewegungsfreudigen Vision. Der Pass, den alle als Billet fürs Paradies ersehnen, wird in Waldmanns Sicht zur Urkunde des Nationalismus, zum bloßen Fetisch der Macht. Die Produktion reist in den nächsten Monaten durch Europa, sechs Tage nach der Uraufführung in Ludwigshafen ist sie schon in Nürnberg.
Termin: 10. März in der Tafelhalle.
TAFELHALLE
Äußere Sulzbacher Str. 62, Nürnberg
tafelhalle.de
KÜNSTLERHAUS
PREMIERE. Eine eigens entwickelte „Herzschlagverschwendungsmaschine“ gehört zur deutschen Erstaufführung von Rodrigo Garcias AFTER SUN, wo die Schauspieler Lisa Sophie Kusz und Gunnar Seidel die von antiker Mythologie (siehe Phaeton, Sohn des Sonnengottes) aufgeladene Suche nach dem ultimativen Kick mit den pochenden Klicks verbinden. Durchschnittlich eine Milliarde Herzschläge sollen dem Lebewesen bis zum finalen Stillstand zur Verfügung stehen. Wieviel davon verbraucht es bei einem öffentlichen Auftritt, wenn Musik-Sampler, Video-Joke und die wankelmütige Stimmung des Publikums Einfluss auf die Erregung haben? Katja Kendler, die u.a. im Neuen Museum mit ihrer Regie zu „Nipple Jesus“ einige Besucher irritierte, inszeniert im Künstlerhaus, dem inoffiziellen Studio der Tafelhalle. Autor Rodrigo Garcia, ein Argentinier mit Wohnsitz in Spanien, ist in Deutschland mit Lars Eidingers Berliner Schaubühnen-Solo „Soll mir lieber Goya den Schlaf rauben als irgendein Arschloch“ und danach mit seiner umstrittenen ersten Opernregie an der Deutschen Oper, Mozarts „Entführung aus dem Serail“, bekannt geworden. Nun also Hand aufs Herz, Schlag für Schlag.
Premiere: 17. März, weitere Vorstellungen 18./19. März (dann wieder 12./13./15. April) im Künstlerhaus.
KÜNSTLERHAUS im KunstKulturQuartier
Königstr. 93, Nürnberg
kunstkulturquartier.de
THEATER SALZ+PFEFFER
COMEBACK. Ein sühnendes Schlossgespenst, das im eigenen Refugium auf die unbekümmerte Naivität einer heutigen amerikanischen Familie trifft, lernt das Gruseln endlich mal selber. Für den großen Spötter Oscar Wilde, dessen witzige Dialoge die eigenen Theaterstücke locker überlebten, war das ein willkommener Anlass für Amüsier-Philosophie übers Leben als solches. Mag die große Bühne mit solcher Bonmot-Literatur inzwischen distanziert umgehen, im Puppenspiel gelten andere Regeln. Wally und Paul Schmidt vom Theater Salz+Pfeffer lassen mit Hilfe lebensgroßer Partner DIE UNSCHULD VON CANTERVILLE vierhändig auferstehen. Die gespenstisch „gute alte Zeit“ stößt frontal auf die Hysterie halbwegs aufgeklärter Gegenwart. Es kracht, doch die Welt geht auch davon nicht unter.
Termine: 18./19. März im Theater Salz + Pfeffer.
THEATER SALZ+PFEFFER
Frauentorgraben 73, Nbg
salzundpfeffer-theater.de
THEATER PFÜTZE
COMEBACK. Dunkle Magie und wahre Freundschaft erlebt der Betteljunge KRABAT, wenn er in Otfried Preußlers Stück zur Lehre in die verwunschene Mühle zieht und seinen Müllermeister als Zauberer erlebt. In der Inszenierung von Christoph Gottwald wird die gruselige Azubi-Geschichte des populären Kinderbuchautors nach „Pfütze“-Art detailfreudig ausgeleuchtet. Krabats Weg vom Kind zum jungen Mann, erste Liebe inbegriffen, gehört seit vielen Jahren zu den Dauerbrennern des Nürnberger Ensembles, das hier Kinder und Erwachsene gemeinsam als Zielpublikum anspricht. Sechs Akteure (unter ihnen inzwischen Hellwig Arenz, der auch in Produktionen der Tafelhalle und des Gostner Hoftheaters immer wieder auffällt) garantieren zwei Stunden komödiantisch geschwärzte Poesie.
Termine: 11./12./16./18./19. März und daneben weitere Schulvorstellungen im Theater Pfütze.
THEATER PFÜTZE.
Äuß. Laufer Platz 22, Nbg.
theater-pfuetze.de
STADTTHEATER FÜRTH
PREMIERE. Zwischen dem modernen Klassiker „Tod eines Handlungsreisenden“ und dem spät (bedingt erfolgreich) in Nürnberg für Deutschland erstaufgeführten Wirtschaftsthriller „Die große Depression“ ist in der Bilanz von Arthur Millers Schaffen das Drama EIN BLICK VON DER BRÜCKE (es handelt sich um die Brücke vom proletarischen Brooklyn ins weltoffene Manhattan) trotz früher Hollywood-Verfilmung und gelegentlicher Wiedervorlage eher im Status der qualifizierten Rarität geblieben. Am Fürther Theater, wo Intendant Werner Müller immer wieder Belebungsversuche für einst aufregende Weltliteratur-Titel in Auftrag gibt, wird die zwischen 1947 und 1955 entstandene Einwanderertragödie um legal und illegal in die USA eingereiste Sizilianer auf ihre Aussagetauglichkeit zur schwelenden Migrantenkrise und womöglich sogar zur Trump-Gegenwart abgeklopft. Regisseurin Petra Wüllenweber, im Vorjahr auf gleicher Bühne mit „Caligula“ nach Albert Camus schon einmal schatzgräberisch tätig, inszeniert die komplex verknüpften Liebes- und Gesellschaftskonflikte in prekären Verhältnissen samt inzestuöser Andeutung und Messerkampf im Vertrauen auf Millers zeitlose Dialog-Dynamik und – wie in einer Kritik am Stück schon mal zu lesen war – der Psychoanalyse als Klebstoff zur Verbindung gegensätzlichster Elemente. Sechs Schauspieler*innen sind im Einsatz.
Premiere: 16. März, weitere Vorstellungen 17./18./19./23./24./25./26. März im Stadttheater Fürth.
STADTTHEATER FÜRTH
Königstr. 116, Fürth
stadttheater.fuerth.de
KULTURFORUM FÜRTH
PREMIERE. Nicht als Drama kommt diese Uraufführung daher, sondern als Performance, die aus der Collage zweier nach Lebensumfeld und Visions-Hoffnung wohl erst auf den dritten Blick kompatiblen Figuren erwächst. Thomas Stang, der in Fürth seit der Gründung das Jugendtheater KULT leitet, hatte die Idee zur kühnen Verbindung von historischem Schelmenroman und aktuellem Internet-Aktivismus: SIMPLICIUS SIMPLICISSIMUS – DER KLÜGSTE MENSCH IM FACEBOOK. Grimmelshausens schwarzhumorig gezeichneter Narr, ein Schwejk des Dreißigjährigen Kriegs, wird mit der sarkastischen Überlebensphilosophie des syrischen Bloggers Aboud Saeed verbunden, der vehement gegen die Hoffnungslosigkeit anschreibt. „Für Jugendliche ab 14“ ist diese Produktion angesetzt – nach oben offen.
Premiere: 31. März, weitere Abendvorstellung im Freiverkauf am 1. April im Kulturforum.
KULTURFORUM FÜRTH
Würzburger Str. 2, Fürth
kulturforum.fuerth.de
THEATER ERLANGEN
PREMIERE. Ein Kampfchoreograph gehört zum Leitungsteam dieser Aufführung, es wird also Action-Theater geben, wenn das berühmteste Liebespaar seit Adam und Eva erneut zur bitteren Love Story mit Balkon antritt: William Shakespeares ROMEO UND JULIA – unverzichtbare Vorlage für Ballett, Musical, Oper, Kino und Groschenromantik – soll wieder mal im Sinne des Erfinders als mit Degen und Gift bewaffnetes Wortgefecht bezaubern. Am Nürnberger Staatstheater war das vorletztes Jahr nicht besonders gut gelungen, aber der Erlanger Gastregisseur Eike Hannemann macht neugierig. Zwar sind seine beiden, schon länger als drei Jahre laufenden Kult-Produktionen („Werther“ in Erlangen, „Winnetou“ in Nürnberg) feine Klein-Formate, doch sein Hang zu sanfter Ironisierung könnte durchaus der passende Tonfall auch für die emotionale Totale sein. Der Erlanger Sehnsuchts-„Werther“ Mario Neumann, weiterhin mit Goethe in der Garage zu sehen, spielt und turnt den sprungbereiten Balkonkletterer Romeo, Nina Steils kommt als Partnerin Julia erstmals nach Erlangen. Nachtigall oder Lerche sind auch dabei.
Premiere: 11. März, weitere Vorstellungen: 19./20. März (dann wieder 6./8. April) im Markgrafentheater.
GRIFF IN DIE WUNDERTÜTE. Bunt und vielseitig ist er auf alle Fälle, der Erlanger Spielplan – da lässt sich die Intendantin Katja Ott von den Großstadtkollegen nichts vormachen. Von Aischylos bis Jelinek kann man, neben Goethe und Shakespeare, beim Griff ins Monats-Repertoire auch sonst alles erwischen. In Regie von Paul-Georg Dittrich, der gerne Schauspiel und Musiktheater zur Revue-Melange mischt, gibt es in dieser Machart WUT nach Elfriede Jelinek und als Allegorie über einen Kontinent als Festung David Carnevalis SWEET HOME EUROPA. Passend dazu Chris Thorpes trotziger Disput eines Linksliberalen mit einem rechten Nationalisten unter dem Titel BESTÄTIGUNG und Sibylle Bergs „Mobilmachung des gesunden Menschenverstands“ unter Berücksichtigung der Geschmacksnerven VIEL GUT ESSEN. Schließlich der Weg auf die Hinterbühne als sichernder Rückgriff in die Antike: Markolf Naujoks arrangiert DIE SCHUTZFLEHENDEN des Aischylos als Asyl-Parabel für die Gegenwart. Dazwischen immer mal wieder DIE LEIDEN DES JUNGEN WERTHER.
Termine: Die Schutzflehenden am 15./16./29./30. März ––– Wut am 23./24. März im Markgrafentheater ––– Sweet Home Europa letztmals am 18. März – Werther am 21./22. März ––– Bestätigung am 25./26. März ––– Viel gut essen am 30./31. März in der Garage.
THEATER ERLANGEN
Theaterplatz 2, Erlangen
theater-erlangen.de
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